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An einem Abend vor dem Ostertag, saß ich an einem Tisch, vnd wie ich mich meiner gewonheit nachIn hoc signo † vinces. So bald ich nun das Zeichen befunden, war ich desto getröster, als welchem nit vnbewust, dz solches Sigill dem Teuffel nit annemmlich, viel weniger gebräuchlich were. Macht derowegen das Briefflein subtil auff: Darinnen fand ich im blawen Feld mit guldenen Buchstaben, nachfolgende Verß geschrieben:
Da ich nuhn diesen Brieff gelesen, erst wolte mir gantz geschwinden, alle Haar giengen mir zu Berg, vnd
So bald er die wort vollendt, ward der Deckel wider zugethan, vnd verschlossen, vnd das Trommeten vnd Heertrommeln wider angehoben: So laut kont aber der Thon nit sein, man hört noch der gefangenen bittere klag, die sich im Thurn erhoben für allen herauß. Welches mir dann auch bald die Augen vbergetrieben.Deus Lux / Solis / vel / Deo Laus / Semper] D. L. S. Damit einem jeden vrlaub gegeben, vnd zu seim thun geschickt worden, mit dem anhang wir solten zu Gottes lob, vnserm Nechsten nutzen, vnnd was vns vertrawet, verschwigen behalten, welches wir auch zu thun versprachen, vnd also von einander geschieden.
Bloß war ich auß meiner Cellen, in den Wald
Hospes salue: si quid tibi forsitan de nuptiis Regis auditum. Verba haec perpende. Quatuor viarum optionem per nos tibi sponsus offert, per quas omnes, modo non in devias delabaris, ad Regiam ejus aulam peruenire
possis. Prima breuis est, sed periculosa, & quae te in varios scopulos deducet, ex quibus vix te expedire licebit.
Altera longior, quae circumducet te, non abducet, plana ea
est, & facitis, si te Magnetis auxilio, neque ad dextrum, neque finistrum abduci patieris. Tertia vere Regia est, quae
Haec sunt quae te scivisse voluimus: sed heus cave ignores, quanto cum periculo te huic viae commiseris: nam si te vel minimi delicti contra Regis nostri leges nosti obnoxium: quaeso dum adhuc licet per eandem viam, qua accessisti: domum te confer quam citissime.
So bald ich nuhn diese Schrifft gelesen, war mir schon alle frewd wider dahin, vnd der ich zuvor frölich gesungen, fieng nuhn an inniglich zu weinen: dann ich sahe gleichwol alle drey Weg, vor mir, vnd wuste auch das mir nach der zeit erlaubt were, mir einen Weg zu erwehlen. Noch besorget ich, da ich auff den SteinigenProcul hinc, procul ite Prophani: VndS. C. (Sanctitate Constantia, Sponsus Charus, Spes Charitas.) mit vermanung, da mir solches wol würde bekommen, solte ich seiner gedencken: darauff fraget ich ihn wieviel vor mir hinein weren, welches er mich auch berichtet: Entlich auß guter freüntschafftDate &dabitur vobis. Vnder dieser Porten lag an einer Ketten ein grausamer Löw, der sich, so bald er mich ersehen, auffgericht, vnd meiner mit grossem brüllen begehrt:S. M. (Studio Merentis. Sal humor, Sponso mittendus, Sal mineralis, Sal menstrualis,) wie ich nuhn auch mit dem sprachen wöllen, fanget man in dem Schloß an zu leutten, deßwegen mich der Hütter ermahnet, Ich solte schnell lauffen, sonsten wer all mein gehabte mühe vnd arbeit vergebens, dann man fieng schon oben an die Liechter außzuleschen: daß ich dann so schnell gethan, dz ich auch den Hütter nit behiet, so angst war mir, vnd zwar war es warlich vonnöten. Dann so starck kunt ich nit lauffen, es war die Jungfraw schon an mir, nach deren alle Liechter außgeloschen, hätte auch den weg nimmer treffen können, wann sie mir nit mit jhrer Fackel noch ein schein gemacht hätte: Noch treibet mich die not, das ich allernechst an jhr hinein kommen, da dann die Port so schnell zugeschlagen worden, das mir auch ein stuck vom Rocke hinein geschlossen worden, congratulor. Das and' verhület sein Angesicht, war trawrig, vnd stund darunder Condoleo. In Summa, solche dunckele verborgene Sprüch, vnd Bilder waren daran, daß sie die gescheidesten auffS. P. N. (Salus per naturam, Sponsi praesentandus nuptiis.) vber deß gab man mir ein new par schu, dann der Boden deß Schlosses war von lauter hellem Marmor gelegt, Meine alte Schuh dörffte ich der Armen einem, so häuffig vnter dem Thor, doch fein ordentlich gesessen, geben, welchem ich wolte. Die ich dann einem altenCerberum wieder auß der Hellen ziehen. In Summa, jeder hat sein eigen geschwader, noch waren die grossen Herren so Närrisch, daß sie jhrem fürgeben glaubten, vnd die Bößwicht so verwegen, daß ob wol einer hie der ander da, mit dem Messer auff die Finger geklopfft worden, sie doch sich nit daran kereten, sondern da einer etwa ein guldin Ketten erschnapt, wolten sie es alle darauff wagen, Ich sahe einen, der hörte die Platonis Ideas sehen. Der dritte wolte Democriti Atomos zehlen. So waren auch der ewig mobilisten nicht wenig. Mancher hatte meines erachtens ein guten verstandt, aber er masse jhm selbst zu sei nem verderben zuviel zu. Endlich war auch einer, der wolt vns kurtzumb bereden, Er sehe die Diener, so auffwarteten, hette auch sein streitten noch lenger getrieben, wann jhm nicht der vnsichtbaren
So bald sie das außgeredt, thut sie wider Reverentz, vnd springt mit frewden auff ihren Stul: darauff abermahl die Trommeter angefangen zu blasen, welches doch manchem seine schwere Seüfftzen nit nemmen mögen: haben sie also wieder Vnsichtbar hinauß geleittet: doch sein mehrertheil Liechtlein in der Stuben geblieben, vnnd hatt sich allweg eins zu vnser einem gesellet. In solcher perturbation ist nit wol müglich außzusprechen, was schwerer Gedanken, vnd Geberden hin und wider gangen. Noch wahr der mehrertheyl dahin bedacht, der Wag zuerwarten. Vnd wann es je da nit sein wolte, mit friden (wie sie verhofft) darvon zu ziehen. Ich hatte mich bald besunnen, vnd
So bald nun der liebe Tag angebrochen, vnd die helle Sonn sich vber die Berge erhoben, vnnd am hohen Himmel zu seinem befohlenen ampt wider eingestelt. Fiengen sich an meine guter kämpffer auß den Betten zu erheben, vnnd sich allgemach zur inquisition gefast zumachen. Deßwegen dann einer nach dem andern
Lapidem Spitalauficum machenden Leckern kommen. Die wurden mit solchen gespöt auf die Wag gestelt dz mir selbsten in meinen Leid der Bauch vor lachen wolt zerspringen, so kondten auch die gefangenen selbsten das lachen nit halten: Dann da kundte der mehrtheil deß ernsten Gerichts nit erwartten, sondern wurden mit Pritschen vnd Geißeln von der Wag geschmissen, vnd zu anderen Gefangenen, jedoch bey gebührender Rott geführt. Sein also von so grossem Hauffen so wenig geblieben, daß ich mich jhre zal zu eröffnen schäme, doch waren hohe Personen auch darunter, wiewol man einen
Wie nun die inquisition nun mehr allerdings vollendet gewesen, auch niemand mehr auff der seiten, dann wir arme gekuplete Hund da stunden: Trit entlich der der
ists, darauff der ander geantwortet: So last jhm sein Freyheit gelten, welches die Jungfraw vergönnet: vndlocum nicht zu verhelen, so mir nit solches villeicht zur Hoffart, welcher doch wider das 4. Gewicht, gedeutet wurde. Weil nun vnser Tractation
Welches sie dann demütiglich bekandt, vnd die Hand dargebotten: darauff den andern etwas hartes vngefehrlich auff die weiß zugeredt worden:
Falsche
erdichte
Bücher geschmiedet, andere genarret, betrogen vnd hierdurch Königliche Ehr bey Männiglich geschmälert. So wüsten sie was Gottloser verfürische Figuren sie gebraucht. Da sie auch Göttlicher
Dreyfaltigkeit nit verschonet, sondern sich derselben Land vnd Leut zu betriegen gebraucht, So wer nun mehr am Tag, mit was Practicken offentliche
vberwiesene
Landbetrieger, Lecker vnnd Buben weren, welche verdient, daß sie von redlichen Menschen abgesondert, vnd hertiglich gestrafft würden. Hinder diesehetten sie jhres erachtens nit
mehr als die Herren verwürckt: Als welche deß verstands solten gewesen seyn, dz da einer hette sicher herein kommen können, würde er nit vmb schlechtes gewins willen, mit jhnen, mit so grosser gefar vber die Mauren gestiegen sein. So weren jhre Bücher so heuffig auffgekaufft worden, daß wer sich anderst nit neren können ein solchen betrug anfangen müssen: Sie verhofften auch wann man recht wolte vrtheilen, es solle an jhnen, als die den Herren wie Dienern gebürt, auff jhr embsigs begehren, gar keinsolle
auch deßwegen den Herrn nicht gar geschenckt
sein: Die aber mögen sich wol zum Todt rüsten, so mutwilliglich sich angebotten, vnd etwan vnverstendige wieder jhren willen verführt. Item die mit falschen Büchlin K.M. verletzet, wie denn solche alle auß ihren eignen Schrifft, vnd Büchlin zu vberzeugen.
Es möchte die König. M. Mein aller: H. von Catalogum Haereticorum oder indicem expurgatorium mit zutheilen, damit dieselben forthin mit besserm Verstand können vnder gutem vnd bösen dijudiciren: Weil auch S.M. in kurtzem auch vnder dero Bibliothec ein Außmusterung, vnd die Verführische Schrifften dem Vulcano auffzuopffern bedacht, Will sie E.L. Fr. Dienst vnd G. gebeten haben. Es wölle jeder mit den seinigen auch so hausen: Damit verhoffendlich allem vbel vnd vnraht künfftig möge gestewret werden. Darneben sollen sie auch ermahnet sein, fürohin so vnbedachtsam nimmer herein zu begeren, damit jhnen nicht voriges der verführern entschuldigung möchte fürgerupfft werden, vnd sie bey meniglichen in spot vnd verachtung kommen: Endlich weil je die Landschafft etwas an jhr L. zu fordern, verhoffe J.M. Es werde keiner
Die andern, so im 1. 3. vnd 4. Gewicht nit bestanden,
Was in 2. vnd 5. Gewicht zu leicht erfunden
Die so von 6. oder 7. ohn die anderen auffgezogen
Die so sich gestern freywillig abgesondert, sollen
Hiemit brach vnser Jungfraw daß Stäblein: darauff
Als nun diß Vrthel verlesen worden, waren die Herren zu forderst wol zu frieden. Weil sie sich bey solcher strenge eines milten Sententz nicht hetten versehen dörffen. Deßwegen gaben sie noch mehr, dann man begert, vnd lediget sich jeder mit Ketten, Geschmeid, Gold, Gelt vnd anderm, so viel er bey handen, vnd namen mit Reverentz vrlaub. Wiewol nunOblivionis haustus gegeben, damit er also vnfalls möchte vergessen.
Nach diesem zogen die Freywillige darvon, die ließ man vmb jhrer redligkeit willen Paßiren, doch solten sie nimmer in solcher gestalt herwider kommen. Da jhnen aber, wie auch den andern, etwas mehrers eröffnet werde, solten sie liebe Gäst sein.
Einhorn, suspensionis ponderum celebrieren, mit bit, wir wolten also deß morgenden Tags mit gedult erwarten: dann morgenmonumenta, wie wir beyde sie verzeichnet vnnd abgeschrieben, meinen Danckbaren schulern nit verhalten werden: das ander so vns zweyen gezeigt ist worden, war die herrliche Bibliothec: Wie die auch vor der Reformierung beyÆnigmata, vnd dergleichen gerissen, wz im gantzen Schloß zusehen. Wiewol wir nun auch von diesem etwas versprochen, halt ich doch noch der zeit jnnen, vnd muß die Welt vor besser lernen erkennen. Bey jedem Buch steht sein Autor gemahlet. Deren wie ich verstanden, viel sollen verbrennt werden, damit auch jr gedechtnuß von rechten Leuten außgetilgt werde. Wie wir nun auch solches perlustrirt, vnd kaum herauß kommen waren, lauffet ein anderer Knab daher, vnnd wie er den vnsern etwas in ein Ohr geredt, vbergiebt er jhm die Schlüssel, der sie bald den Schnecken hinauff getragen: Vnser Knab aber war sehr erplichen, vnnd weil wir jhm mit bitten hart bibliothecam vnd die Begrebnussen sehe, woll vns deßwegen, so lieb wir sein Leben haben, bitten, solches niemand zu entdecken, weil er es schon allbereit geleugnet. Deßwegen wir beydes in frewden vnd forcht gestanden, doch blieb solches verschwiegen vnnd fraget niemand mehr darnach, hatten also an beyden orten drey stund zugebracht, welche mich niemalen gerewet. Wiewol es nun albereit sieben geschlagen, gabGlobus terrenus, dessen Diameter 30. schuh hielt, wiewol fast das halbe theil, biß an etlichs, so mit den stafflen bedeckt war, in die erden vergraben war: diesen Globum konten 2. Man, mit seinen gewerben artlich herumb bringen, daß allweg mehr nicht, dann soviel vber den Horizontem zusehen war. Wiewol ich nun leichtlich mercket, daß er auch einen sonderlichen nutzen muste haben, kondte ich doch nit wissen, warzu die guldin Ringlin, die an etlich orten darauff waren, dieneten. Dessen mein Knab gelacht, vnd ermant, ich wolt sie fleissiger besehen. In summa, ich fand da mein
Vatterland
Ich lag noch in meinem Bett, vnd besahe algemach
HERMES PRINCEPS.
POST TOT ILLATA
GENERI HUMANO DAMNA,
DEI CONSILIO:
ARTISQVE ADMINICVLO,
MEDICINA SALVBRIS FACTVS
HEIC FLVO.
Bibat ex me qui potest: lauet, qui vult:
turbet qui audet:
BIBITE FRATRES, ET VIVITE.
Vocal Music, daß ich nit eygendlich wuste, ob es von Jungfrawen, die noch darinnen blieben, oder von den Bilden selbst gehalten wurde. Nun wir waren auff dißmal zufrieden, vnd zogen mit vnseren Jungfrawen darvon, so waren allbereit vnsere Musicanten vorhanden, die führten vns wider den Schnecken hinab, aber die Thür wurde fleissig beschlossen und verrigelt. Wie wir nun wider in den Saal kommen, fangt der Jungfrawen eine an: Schwester mich wundert, daß du dichpraerogativam haben. Wir liessen diß also ein Schertz seyn, fiengen auch also an wieder einanderdisputation, wie diese sachen anzugreiffen, es war aber diß nur ein angelegtes Spiel, dann die Jungfraw thet bald den fürschlag, wir solten vns vndereinander in einem Ring vermischen: so wolte sie an jhr anheben zuzählen, vnnd mußte der Siebend, mit dem nachfolgenden siebenden für gut nemen, es wer jetzt gleich ein Jungfraw oder Mann, wir versahen vns keines Lists, liessens deßwegen geschehen, vnd da wir meinten, wir vermischten vns eben wol, waren die Jungfrawen doch so verschmitzt, daß jede jhren Ort schon vorhin wuste: die Jungfrawn hub an zu zählen, da traff es ein Jungfraw, nach jhr ward das siebend wider ein Jungfraw, zum 3. wider ein Jungf. und diß geschahe so lang, biß alle Jungfrawen mit vnserer verwunderung heraußkommen, vnd vnser keiner getroffen worden, blieben also wir arme tropffen allein stehn, vnd mußten noch vnser darzu spotten lassen, vnd bekennen daß wir ja redlich betrogen weren, In summa, wer vns in vnserer ordnung hette gesehen, möchte sich schier deß Himmels fall ehe versehen haben, dann daß es nimmer an vns kommen solt. Hiemit war vnser schertz auß, vnd musten wir vns der Jungfrawen Schalckheit gefallen lassen. Hiezwischen kam auch zu vns der kleineStudiosi gegen jhrer König. Majest. erbotten, deren zu ehren, vnd gefallen vor dero abzug ein fröliche Comödiam zu agieren, wolten nun wir derselben auch beywohnen, vnd König. Maj. auff der Sonnen Hauß begleiten, das were dero Lieb, vnd wolte solches in allen gnaden erkennen: Hierauff theten wir vns zuforderst der angebottener ehr allerunderthänigst bedancken, vnd nicht allein hierinnen, sondern noch mehrem vnsere geringe Dienst demütigst offerieren: welches die Jungfraw wider anzeigt, vnd bald bescheid bracht, Kön. May. auff den gang in vnserer Ordnung zuwarten, dahin wir dann bald geführt wurden, stunden auch nicht lang da: Dann die Königliche procession war schon vorhanden,
Hiezwischen ließ man ein Löwen vnd Greiffen miteinander
Im andern Act. Kam auch der Mohr herfür, ein
Im 3. Actu wurde vons Königs wegen ein groß
Solch ihre Mores werden dem Mohren bald kundt, der wolte solche Gelegenheit nicht versaumen, vnd weil jhre Hoffmeister nit gnugsam achtung auff sie hetten, ward sie leichtlich durch grosses versprechen verblendet, daß sie jhrem König nichts guts vertrawet, sondern sich heimlich dem Mohren nach vnd nach gäntzlich befahl. Hierauff eylet der Mohr zu, vnd wie er sie durch jhre bewilligung in seine Händ gebracht, gab er jhr so lang gute Wort, biß all jhr Königreich sich jm vnderwarff: Hierauff ließ Er sie in der dritten Scena dieses Actus herauß führen: Vnd erstlich gantz nackend außziehen, auff einem groben hültzen Gerüst an ein Säul binden, vnnd wol Geißlen: Entlich auch zum Todt vervrtheilen. Diß war so kläglich anzusehen, daß es manchem die Augen vbergetrieben, hiemit wurde sie also nackend in
Hiezwischen führeten sie Nebucadnezars Bild herauß,
Im fünfften Actu wurde dem Jungen König angezeigt,Intercession bey seinem Vatter für sie, mit bitt, man wolte sie so nicht hangen lassen. Da solches der Vatter bewilliget, werden Legaten abgefertiget sie in jhrer Kranckheit vnd Gefängnuß zu trösten: Doch auch jhr vnbedachtsame zuverweisen. Sie aber wil sie noch nit annemmen, sondern bewilliget des Moren Concubina zu sein, welches auch geschehen, vnnd dem Jungen König angezeigt worden.
Nach diesem kommen ein Chor Narren, deren jeder
Im sechsten Actu beschloß der Junge König dem
Deren der erste sie hefftig gepeiniget, endlich kehret sich das Blätlin vmb, vnd wird der Pfaff so vbermütig böß, daß er vber alle wolt seyn, biß solches dem Jungen König angezeigt worden: welcher eylends einen abgefertiget, so dem Pfaffen sein gewalt gebrochen, vnnd die Braut zur Hochzeit etlicher massen geschmuckt.
vivat Sponsus: Vivat Sponsa. Damit sie alle durch solche Comödiam vnserm König vnnd Königin auff das stattlichst gratulieren. Welches jhnen (wie ich wol gesehen) vber die maß trefflich gefallen.
Endlich zogen sie also in solcher Procession einmahl etlich herumb, biß zu letst fiengen sie allzumal also an zusingen.
I.
Die liebe Zeit, bringt vns so grosse Frewd, mit
II.
Die schöne Braut deren wir so lang gewartet, wird jhm nunmehr vertrawt, wir han gewonnen, darnach wir gerongen, Wol dem der für sich schawt.
III.
Die Eltern gut, die sein nuhn erbetten, lang gnug, war sie in hut, mehrt euch mit ehren, daß Tausendt werden, auß ewrem eignen Blut.
Insignia drauff gelegt. Dazumal hielt sich der junge König gegen vns sehr gnädigst, aber er kundt nit recht frölich sein, sondern ob er wol zu weilen mit vns etwas redet, erseufftzet er doch manchmalen, dessen der kleine Cupido nur gespottet, vnd seinen Mutwillen getrieben.
Die alten König vnd Königin wahren sehr ernsthafft allein deß einen Alten Gemahl erzeiget sich Frisch gnug, dessen vrsach ich doch nit wuste, Herzwischen wurde die erste Tafel mit den Königlichen Personen besetzet, An
Sonsten wurden alle Liechter von dem kleinen Liechtlein auff dem Altar angezündet, wz die vrsach, weiß ich nit eygentlich. Daß hab ich aber wol war genommen, daß der junge König manchmal der weissen Schlangen auff dem Altärlein zu Essen geschickt, welches mir auch nachdenckens gemacht. Das Geschwetz dieses Panckets, war fast aller deß kleinen Cupidinis, der kondte vns, imaginiren kundte, dann auch kein Music nicht gehört wurde, sondern soHaustus Silentii. Hierauff boten vns alle Königliche Personen die Hand mit vermeldung, daß da wir an jetzo nit an jhnen halten wurden, wirden wir sie jetzt vnd nimmermehr sehen, welches vns warlich die Augen vbergetrieben, vnser Präsidentin aber versprach sich an vnser stadt gar hoch, welches sie zu friden gewesen. Vnter deß wirt ein Glöcklin geleutet, darüber erplichen alle Königliche Personen so hoch, das wir gar wolten verzagen. Bald legten sie jhre weisse Kleider wider ab, zogen gantz schwartze herfür, so wurde auch der gantze Saal mit schwartzem Samet vmbhencket, der Boden mit schwartzem Samet bedecket, auch oben an der Büni (welches alles zuvor zugericht gewesen) fürgezogen. Nach dem auch die Tisch weggeraumbt gewesen,sieben
Schiff daher kommen, so alle mit Liechtern voll besteckt waren. Vber jedem schwebet zu obrist ein Flamme, die fuhr hin vnnd wider, ließ sich auch zuweilen gar hernider, das ich leichtlich erachten kundt, es musten der Enthaupten Geister sein. Diese Schiff kamen nun gemechlich ans Landt, vnnd hatte jedes mehr nit als einen Schiffman. So bald die nun ans Landt gestossen, ersahe ich bald vnser Jungfraw mit einer Fackel den Schiffen entgegen gehen, deren trug man die sechs verdeckte SarchSechs Flammen mit einander vber den See hinein, daß also mehr nit als in jedem Schiff ein Liechtlein zur Wacht war. So hatten sich auch etlich hundert Hüeter an das Gestad gelägert, vnd die Jungfraw wider in daß Schloß geschicket, die alles wider fleissig verrieglet, das ich also wol kundte erachten, es
Die Nacht war fürvber, vnnd der liebe erwündschte
Ich fraget meinen Knaben vber die Schrifft, Er aber lachet, mit versprechen, ich solte es noch wol erfahren. Also leschet er die Fackel auß, vnd stiegen wir wider herauff: Da besahe ich alle Thürlein besser, vnd befand erst, das auff jedem Eck, ein Piretes Liechtlein brante, deren ich zuvor nit war genommen, dann daß Fewr Corpora Regularia. Jetlichs ein besonders, daß meinig, darinnen auch die Jungfraw saß, führet ein Globum. Wir fuhren also in besonderer ordnung daher, vnnd hatte jetlichs nur zwen Schiffmänner. Erstlich zog vorher das Schifflin a. darinnen meins bedünckens der Mohr lag, in diesem hielten sich zwölff Musicanten, die machten gut Arbeit, sein Zeichen war ein Pyramis.
Darauff drey neben einander, b. c. vnd d, Darinnen wir außgetheilt wurden, Ich saß im c. im mitten fuhren die zwey schönsten vnnd stattlichsten Schiff e. vnnd f. darinnen fuhr kein Mensch, mit vielen Lorbeerzweigen besteckt, ihr Fahnen waren Sonn vnd Mond. Zu letst aber ein Schiff g. In diesem waren 40. jungfrawen. Wie
Darauff machten sich die Nymphen rings herumb, vnd fiengen mit lieblicher Stimm an also zusingen:
Am Morgends nach dem einer den andern erwecket, sassen wir ein weil zusammen, vns zuersprachen,a. auß vnd ein, biß wir fertig wurden. Dann so bald wir vnsere Proceß absolvieret, wurde durch das kleine Thürlein von zwölff Personen (so zuvor vnsere A. mit jhren Dirnen im ring herumb mit den Amplen, und Zweigen c. Darnach stunden wir mit den Fackeln b. darnach die Musicanten a. in der lenge hinab, endlich die andere Jungfrawen d. auch in der lenge.
Wa nun solche Jungfrawen herkamen, oder ob sie ima viel Löchlin, davon es hinein auff die Leichnam b. vmb den grossen Kessel herumb, hatte es abermal viel Löcher, darein steckten sie jhre Zweigen, ob nun solches vonnöhten, oder nur zur Ceremoni geschehen,opticè gegen einander gericht, das ob wol die Sonne (so dazumal vber die maß hell schiene) nur ein Thüre traff. War doch (nach dem dieAdjumenten kamen. In diesem Saal funden wir ein grossen kupfferin Kessel, mit gelbem Sand gefüllet, der wurde mit einem schlechten Fewrlin erwärmet, nachmalen das Ey darein verscharret, daß es darinnen vollends maturierte: Dieser Kessel war viereckend, Auff der einen seiten stunden diese zween verß mit großen Buchstaben geschrieben.
O. BLI. TO. BIT. MI. LI.
Ob nun hierdurch der Sand, oder das Ey gemeinet, gib ich gelehrten Leuten zu disputieren. Ich thue doch das meinig, vnnd lasse nichts vnangezeigt. Nun vnser Ey war fertig, vnnd wurde außgenommen. Es bedorfftDaß
der Mensch nimmer weiß, wie gut es Gott
mit jhm meinet. Vnter solchem Gespräch
Nach acht Vhren als ich erwachet, vnnd mich schnell angelegt, wolte ich mich wider hinein in den Thurn begeben, Aber es waren der finstern Gäng in dem Wall so viel vnd mancherley, daß ich ein gut weil jrr gieng, ehe ich ein Außgang gefunden. Diß geschah anderen auch, biß wir entlich in dem vntersten Gewelb wider zusammen kamen, vnd wurden vns gantz gelbeGuldin
Stein, welches wir zuvor nie wusten. Nach dem wir vns nun also fertig gemacht, vnnd das Frühstück genommen: verehret der alte Mann jedem ein stuck Golds, auff der einen seiten stunden diese Wort:
AR. NAT. MI.
TE M. NA. F.
Vermahnet vns auch darzu, wir solten vber vnd wider diesen Denckpfennig nit handlen. Hiemit zogen wir auff das Meer hinauß, da waren vnsere Schiff so köstlich zubereitet, daß nit wol müglich gewest, es müssen solche schöne Sachen erst daher gebracht worden
Diß war nahe bey der ersten Porten, da ich von erst hienein kommen. Auff diesem Platz warteten abermal ein grosse mennig deß Königlichen Hoffgesinds, sampt etlich hundert Pferden. So bald wir nun ans Land gestossen, vnnd außgetretten, botten vns der König vnd Königin alle mit einander die Händ, mit sonderer freundtlichkeit, vnnd musten wir also zu Pferd sitzen. Hie wil ich den Leser freundtlich gebetten haben, Er wolle mir folgende Narration zu keinem eygenen Ruhm oder stoltz deuten, sondern mir das zutrawen, daß da es nicht ein sonderliche Notturfft, wolte ich solcher mir erzeigten Ehr wol gar geschweigen: Wir wurden alle nach einander vnder die Herren außgetheilt: Vnser Alte HerrIch wer sein Vatter. Fraget mich Hierauff, warmit ich
Hiemit kamen wir zur ersten Porten, da der Hütter mit dem blawen Kleyd stund, der trug in der Hand ein Supplication, So bald er mich nun neben dem König ersehen: Vbergab er mir die Supplication, deß vnderthenigen anersuchens, Ich wolte seiner Trew gegen mir
Vnter dem Spiel kommet Atlas wider daher, thut sein Relation heimlich, doch gieng mir der Roth an allen orten auß, dann mein Gewissen ließ mir kein ruh, hierauff bot mir der König die Supplication selbsten zulesen,
Cupido war dißmal nit vorhanden: Dann wie ich berichtet worden, hat jhn der Schimpff, so seiner Mutter begegnet, vmb etwas erzürnet, In Summa, mein that, vnnd die ergebene Supplication waren ein vrsach
Königliche Mayestät hetten noch nicht in Vergeß gestellet, was wir an jhm gehandelt, vnnd wie fleißig wir vnserm Ampt abgewartet, hetten vns demnach zur Vergeltung sampt vnnd sonders zu Rittern des Guldin Steins erwehlet. So sey nun von nöten, daß wir vns nachmalen nit allein gegen Königlicher Majestät obstringieren, sondern auch auff folgende Articul angeloben, So werden alsdann Kön. May. abermal wissen, wie sie sich gegen jhren Bundsgenossen sollen verhalten. Hierauff ließ er den Knaben die Articul ablesen: Die waren diese.
I. Ihr Herren Ritter solt schweren, das jhr ewern Orden, keinem Teuffel oder Geist, sondern allein Gott, Ewerm Schöpffer, vnd dessen Dienerin der Natur jederzeit wöllen zuschreiben.
II. Daß jhr alle Hurerey, Vnzucht, Vnreinigkeit wöllen gehaß sein: Vnd mit solchen Lastern Ewern Orden nicht beschmeissen.
III. Daß jhr durch Ewere Gaben, menniglich wer deren werth, vnnd bedürfftig, wöllen zu hülff kommen.
IV. Daß jhr solche Ehr nicht begeret zu Weltlichem Pracht, vnnd hohem ansehen anzuwenden.
Vber diesen letzten Articul musten wir gnug lachen, mag auch wol nur zum Possen hinzugesetzt worden sein. Wie nun dem allem, wir musten bey deß Königs Scepter angeloben. Hierauff wurden wir mit gebräuchlicher Vnverstand: Armuth: vnd Kranck
heit: gesetzet, mit denselben vnsers gefallens zu handlen. Vnd diß wurde hernach in einer kleinen Capellen (dahin wir in aller Proceßion geführet worden) bestettigt. Gott hierumben gedanckt: Da ich dann auch Gott zu Ehren mein Guldin Flüß, vnd Hut auffgehenckt, vnd zu ewiger Gedächtnuß allda gelassen. Vnd weil jeder da sein Namen schreiben muste, schreib Ich also:
Summa scientia nihil scire
Fr. CHRISTIANUS ROSENCREUTZ,
Eques aurei Lapidis:
Anno 1459.
Danckbarkeit. Deßwegen