31. Dreikönigstag in Wurmlingen. Eine schöne alte Sitte waren » die drei Könige mit dem Sternen «. Ehedem allgemein, hatte die Sitte in Bettel ausgeartet und erlag der polizeilichen Strenge unserer Zeit. In der Regel kamen die Buben vom Lande in die Stadt (Rottenburg), oder gingen in einen benachbarten Ort in ergötzlichen Anzügen mit Goldpapierkronen, weißen Hemden und Gürteln. Der Mohr war natürlich der Hauptmann dabei. Noch in den 40er Jahren kamen zum lezten Mal die Wendelsheimer nach Wurmlingen. Sie trillten einen Stern aus Goldpapier, den sie oben an einem Stänglein befestigt mit einer Schnur in Bewegung sezten. Dabei sangen sie monoton schülerhaft folgenden schönen Vers: Wir kommen daher aus aller Gefahr Und wünschen euch allen ein glückseligs neu's Jahr, Glückseligs neues Jahr, eine fröhliche Zeit, Wie es Gott Vater vom Himmel rab geit, Vom Himmele ra die ewige Freud Gott Vater, Gott Sohn, Gott heiliger Geist. Wir ziehen wol über eine Haide hinein, Wir fanden Maria, ihr Kindelein klein, Ein Kindelein klein, ein großer Gott, Der Himmel und Erde erschaffen håt. Wenn ihr uns ebbes geã wend, So gend es au bald, Wir müssen no råasa dur an finstere Wald, An finstere Wald, an tiefe Schnee, Des thuat deana heiliga Dreikönigen so weh. Haben sie etwas empfangen, so sagen sie: Izt håt ma uns Herra a Reichle geba, Der liebe Gott laß es mit Freuda verleaba. Vergelt's Gott!