16. Im Namen des regierenden Grafen zu Ebersdorf, bey dessen Verlobung mit des Autoris Freundin 1721. Wie dank ichs meinem Jonathan 1 Der mich hieher geführet, Und der noch kaum begreiffen kan Was er dabey verlieret; Wie dank ichs aber noch vielmehr Der holden Theodoren, Die mich auf sehnliches Begehr, Zum Bräutigam erkoren. Am meisten lob und preise ich Den Leitstern aller Dinge, Der nicht von meinen Wegen wich, Bis ich sie wohl vollbringe. Ich lobe Deinen Wunder-Rath, Du Vater aller Gabe! Der mir so bald gegeben hat Was ich gebeten habe. Hast Du nun dieses Liebes-Band Mit eigner Hand gebunden, Gib daß es einst in Deiner Hand Werd eingezeichnet funden. Du bist ein holder Bräutigam, Der zu der Menschen-Seele In ihre finstre Wohnung kam, Daß Er sich ihr vermähle. Und also freuest Du dich noch, Wenn Du von Treu getrieben, Zusammen spannst ins Liebes-Joch Zwey Herzen, die Dich lieben. Du hast mir alles leicht gemacht, In meinen Lebens-Tagen, Eh ich der Last recht nachgedacht, Hast Du sie abgetragen. Ich will von dieser Gütigkeit Vor keinem Menschen schweigen, Und durch die ganze Lebens-Zeit Mein Herze zu Dir neigen. Ach neige auch Dein Herz zu mir Und zieh' mich in die Liebe, Die Dich, mit brennender Begier, Zu meiner Wohlfahrt triebe. Gib daß ich Dir mein kleines Land Zum Opfer übergebe, Und meinen angebornen Stand Auf Deinem Altar webe. Die theure Gräfin, die Du mir So väterlich geschenket, Die sey o Seelen-Hirte! Dir In Deinen Schooß versenket. Ist dis Geschenke Dir geweiht, Das mich so sehr vergnüget; So werd es auf die Ewigkeit In meine Hand gefüget. Fußnoten 1 Womit der Verfasser gemeynt ist.