2323. Sept. 1747. 1. Wir seligen leutlein, wir sitzen im Seitlein, im Seitlein vom Lämmlein, das herz ist voll flämmlein. 2. Voll flämmlein ists herze, voll liebe und schmerze, voll schmerze und liebe, voll blutiger triebe. 3. Voll triebe zum lendgen, zun füßgen und händgen, zun händgen und füßgen schikts million küßgen, 4. Wie viele zum schrikken am haupt und am rükken, am rükken, (am wundten,) von oben bis unten. 5. Die züge da droben, die wollen wir loben, die fürchelein alle mit freudigem schalle. 6. Mit schalle der freuden kans kirchlein da weiden, ja weide du kirchlein auf diesen frohn-fürchlein. 7. Die höhlen und fächer, die blutgen schweiß-löcher, der angst-dunst so blutig, die machen uns muthig. 8. So muthig vor gnade, die wunden- myriade, fünf tausend hats ritzen, wo stäubelein sitzen. 9. Es scheint, wir sind drinnen mit seelen und sinnen, doch sinnen und seelgen sind tieffer im höhlgen, 10. Im höhlgen der Pleure, ach Pleure du theure, du theureste Pleuer, du ewiges feuer. 11. Du Pleura wirst bleiben, so lange wir gläuben, des seelgens verlangen, bis wir dich empfangen. 12. Empfang'n und 'nein-fahren mit haut und mit haaren, mit beben der härlein, mit wangen voll zährlein. 13. O göttliches Seitlein, o du deiner lentlein hochzeitlich conclave frohn-Seitelein, Ave!