Art. 12. Eingang. 1. (Wer sich nach seiner tauffe-bad wieder in koth gewelzet hat, der solte als ein schwein und hund aus der thüre hinaus zur stund, 2. Wies Sanct Peter beschrieben hat; aber ein hündlein, das aus gnad zum schäflein Christi worden ist, sucht der wolf auf, damit ers frißt. 3. Wenn nun das schäflein voller noth über dem jämmerlichen tod, den es vor seinen augen sieht, grade zu auf den hirten flieht; 4. So ist der hirte gleich bewegt, und den knechten ist auferlegt, daß keiner ein erschrektes Lamm von sich stoß, oder es verdamm'. 5. Denn ein schaaf hat zu aller zeit zur wiederkehr ein frey geleit.) Ein bußfertiges armes kind, wenn es kömt, krigts ablaß der sünd. Text. 6. Wißt, daß die so genannte buß aufs eigentlichste das seyn muß, über die sünde reu und leid, erschrekken und verlegenheit; 7. Und daß man nichts minder darum gläubt an das evangelium und an die absolution, daß die sünde vergeben schon. 8. Weil bereits durch Herrn Jesum Christ die genade erworben ist; der glaube tröstet dann das herz, und befriedigts in seinem schmerz. 9. Drauf wird die besserung erreicht: man läßt von sünden ab, und zeigt, was Johannes begehrete, rechte früchte metaniæ. 10. Hie wiederlegt man die aufs best, welche lehren, wer fromm gewest, der könne sein tage nicht falln. (Sant Petrus ist ihnen entfalln.) 11. Auch irren, die es so gestellt, daß, wer nach seiner tauffe fällt, kein absolution krigen kan. (Wo bleibt doch der Corinthsche mann?) 12. Auch irren, die es auf den fuß nehmen mit dem wort von der buß, aufs büssen und gnug-thun zu führn, nicht aufs glauben beym absolvirn. Gebet. Liebes mutter-herz, Heilger Geist! wenn du nicht kämst und hülfe leist'st wieders elend, das in mir liegt, ich trau mir keine stunde nicht: Aber derselbe treue mann, dem blutger schweiß von wangen rann, erbüßt' meinem herzen eine wach, und gnad, wenn ich was unrecht mach'.