2124. Mel. Was ists, verwundte liebe! 1. Als Gott ließ unsers gleichen die ewge hütte sehn, samt allen den gebräuchen, wies da pflegt zuzugehn; so hieß es: Mach ein gegenbild, wie du es da gesehen, so schön du kanst und wilt. 2. Mann Moses macht die hütte aufs best und eiligste, und in derselben mitte das allerheiligste; allwo man die Schechina sah, das Urim und das Tummim, ja selbst den Jehovah. 3. Das alles war ein schatten von dem wahrhaftigen. Was sie dort bildlich hatten, das ist im saftigen und neuen blutgen gnaden-bund im wesen da lebendig, wie sichs erweist zur stund. 4. Wir haben eine hütte von keiner hand gemacht, da wohnt in unsrer mitte das Lamm für uns geschlacht: Schechina ist die Mutter ja, das Urim und das Tummim; und wohnt wahrhaftig da. 5. Die pflegt und säugt die heerde, die Gottes heerde heißt, und setzt denn auf der erde, als Mutter Heilger Geist, von seinem heilgen kirchen-amt, so wie repräsentanten, pfleg-mütterlein genannt. 6. Die säugen und die pflegen das theure Lammes-volk; aus ihren tausend segen besteht die zeugen-wolk; und sie bestehn durchs Lammes-blut, da hol'n sie ihre schätze, als aus dem ewgen gut. 7. Wir dankens deinen wunden, du liebes Gottes-Lamm! und deinen nägel-schrunden, du blutger bräutigam, daß uns der Mutter brust bedekt, und tränkt mit wunden-blute, das uns so süsse schmekt. 8. Für iede der personen, die ihre stell versehn, wo wahre Christen wohnen, ein neus lob erthön, gieß auf sie eine ganze fluth, ein ströhmlein ewgen lebens, das theure bundes-blut. 9. Unanfängliche flamme, die uns unsichtbar nehrt, du thust, als Kirchen-Amme, was sich für dich gehört. Brich stets mit neuen fluthen her, bis alle fischlein schwimmen im feur-gemengten meer. Offenb. 15, 2.