2306. Mel. Verliebter in die sündersch. 1. Mann! Eh-Mann deiner Blut-Gemein, erkenn dein volk, jeds seelgen, so menschlich, speciel, allein, o Mann mit einem Höhlgen! O welch incomparabler strahl! Küß uns, du kaltes Mündgen! O Leichnam! breit dich aus im saal, wir liegen da, wies kindgen. Chor. O ihr heiligen fünf wunden! machts wie Elisa, wir wollen das kind seyn. 2. Wie wohl ist uns an diesem tag, das Leichlein thut uns gütlich, dein ganzer selger Herrenhaag singt: Ave Mann! gar niedlich. Wir beten in der Seite an: im Volk, in Chörn und Classen klingt heute Mann, und wieder Mann, sonst kan man doch nichts fassen. Chor. Da kan mein Mann mirs nicht wehren ohn aufhören Ihn zu küssen, und zu liegen bey den füssen. 3. Mann mit dem duftgen Leichelein, umarm, umfaß dein Bräutgen, mach dich mit uns heut so gemein, als wärn wir lauter Seitgen. Kein othem-zug, kein tröpfelein, kein zäserlein, kein stäubgen soll heute undurchmannet seyn am ganzen Kirchen-Leibgen. Chor. So singn am Mannes fest die vöglein unterm schatten, im blutgen Seiten-nest, die selgen Ehe-gatten. Dein Schweiß-tropf reget sich, wie wirds dein'm fleisch und bein so ehehaftiglich auf deiner Leiche seyn.