2. Bey der ersten Communion 1714. So ist es dann geschehen: Ich habe GOTT gesehen; Er hat sich eingefunden, Und sich mit mir verbunden. Er hat mich Liebes-Kranken, Bey seligen Gedanken, Zu Seinem Tisch geleitet, Und theure Kost bereitet. Wie dank ichs Christi Liebe, Die, aus dem treusten Triebe, Sich, um mich zu erheben, Ins Niedrige gegeben. Wie dank ichs Seinem Herzen, Das so viel herbe Schmerzen Für mich, der sie verschuldet, Aus lauter Lieb' erduldet. Wie dank ichs Seinem Leiden, Dem Ursprung meiner Freuden: Wie dank ichs Seinem Stöhnen, Und heiß-vergoßnen Thränen. Wie dank ichs Seinem Dürsten, Da Ihm dem Lebens-Fürsten, Die Zung am Gaumen klebte, Und mich die Kraft belebte. Wie dank ichs Seinem Sterben; Es tödtet mein Verderben: Sein letztes Angst-Getöne Klingt meinen Ohren schöne. Die Fahrt ans Grabes Schwelle, Und zu der Thür der Hölle, Bewahrt mich vor den Schlünden, Die nimmer zu ergründen. Du Herz-vertraute Liebe, Entzünde meine Triebe, Damit sie, ohne Schweigen, Von Deiner Tugend zeugen. Laß Christi Tod und Sterben, Sein ritterlichs Erwerben, Den hart-gebundnen Seelen, Mich öffentlich erzehlen. Und nach dem theuren Mahle, Gib, daß ich Dir bezahle Die selige Gelübde, Darinn sich Jesus übte. Joh. 4, 34. Es werd an mir gesehen Sein Tod und Auferstehen, Sein Kampf und Ueberwinden, Sein Suchen und Sein Finden.