Cantata Mein Engel, eile doch zum küssen, Laß uns der süssen Lust geniessen, Worzu sich Amor jetzt erbeut; Schau wie die Schaar der Amouretten Uns beyderseits auf Blumen betten, Und wie die Flora Rosen streut. So hieß die Sehnsucht und Verlangen, Den höchst-verliebten Phidias, Der wartend schon im Garten saß, Die Schöne zum voraus umfangen; Ein jedes rauschend Blat, Stahl ihm gleich das Gehör, Er dachte, daß es schon Alcestis wär, Drum warff er gleich die Sehnsuchts-vollen Glieder, Auf Blum und Kräuter nieder, Und sang aus heisser Liebe diß, Mich dünckt es hieß: Grüne Wiesen, kühlen Winde / Machet daß ich balde finde, Alcestis! dich mein andres Ich, Ihr Blumen steht in eurer Blüthe, Doch mein unruhiges Gemüthe Labt noch an keiner Knospe sich.