8. Cantata Wenn die muntern Heerden scherzen, So vergnüg ich mich von Herzen; Wenn der kühle Zephyr weht, Locket mich sein sanftes Rauschen; Sollt ich wohl die Lust vertauschen, Der nichts zu vergleichen steht? Da Capo. Das wär ein schöner Tausch, Nähm ich das Herz des Damons an, Der Handel reute mich, kaum daß ich ihn gethan. Die Freyheit läßt sich nicht so leicht verscherzen. Dein Seufzen, Schäfer, glaube mir, Geht deiner Doris nicht zu Herzen. Ach! den Ton der Nachtigallen, Hör ich schon von weitem schallen, Kommt, ihr Schäfchen, folgt mir nach. Was les ich an dem Birkenbaume Auf dem so schmal bemoosten Raume Zu meiner allergrösten Schmach? Ists möglich daß in unserm Orden Ein Schäfer jemals ist Sein eigner Mörder worden? Damit ists ausgemacht, ja gieb mir nur die Schuld; Ich hör es an, ich leid es mit Geduld. Komm Hector, komm, Hilf meine Heerden mit bewachen Wenn ich den Tod des Damons muß belachen. O lacht doch den verliebten Thoren Ihr Schäfer, lacht doch, lacht ihn aus. Weil Doris flieht vor Amors Trieben Weil sie nicht will den Damon lieben, Ergreift er den verhaßten Schluß, Und stirbt aus Unlust und Verdruß. Kaum als sie dies gesagt, So kam mit einem Haufen Der ganze Schäferchor gelaufen. Sie hörten mit Erstaunen an, Was Damon an sich selbst für einen Mord gethan. Die Doris scherzte noch auf seinem Leichenstein, Sie sprach, dies mag der Unterricht Verliebter Hirten seyn: Flechtet Körbe, bindet Kränze, Und erfindet Schäfertänze, Nehmet euch der Heerden an. Flieht den blinden Liebesschützen; Dieser wird euch wenig nützen, Weil ihn Pan nicht leiden. Da Capo.