An die tugend-eifrige Engelmund auf die weise: Träu im lieben/ uam. 1. Engelmunde/ weil die stunde mier gönnet ihr gesicht; so mus ich preisen mit engel-süßen weisen ihr tugend-licht. Dan balde mus ich scheiden. Ach! was für kurtze freuden hab' ich bei Ihr! mein sonnenlicht verbleichet. Engelmunden/ Engelmunden/ Engelmunden strahl entweichet. 2. Engelmunde hat die stunde durch ihren engel-mund/ den man betauet mit engel-tranke schauet bis auf den grund/ verzukkert und versüßet. Ihr süßes sprechen flüßet wie honigsäum. Nuhn wil sie weichen. Engelmunden/ Engelmunden/ Engelmunden blikke bleichen. 3. Engelmunde sucht die kunde/ die ihr nuhr rühmlich ist. Hochweise sinnen befördern ihr beginnen zu aller frist. Ihr keusches hertze liebet den jenen/ der sich giebet der tugend selbst. Nuhn mus ich scheiden. Engelmunden/ Engelmunden/ Engelmunden mus ich meiden.