Das vierzehnde Lied Aus den dreien haubt-ahrten der Dicht- sing- und tantz-kunst/ in einer zusammen-sprache/ zwischen einem Jünglinge und einer Jungfrauen/ fürgestellet. gesetzet durch Johan Langen. 1. Wo ist doch meine Rosemund/ die mier mein hertz macht wund? Schau/ hier kommt sie/ Dier ihr leben gantz zu geben. Der himmel mag stürmen/ mag hitzen und blitzen wan unter dem schirme der Liebe wier sitzen. Wier können uns lieben ohn' alles betrüben/ dieweil uns die liebe so lieblich anblikt/ ja weil es sich alles zur fröligkeit schikt. 2. Auf! kehre wieder Rosemund/ und komm/ ach! kom zur stund. Schau/ ich komm'/ und kehre wieder zu dir nieder. Die Liebe/ die liebliche Fürstin der sinnen/ ergetzt uns und letzt uns von aussen und innen; es sollen die hertzen in schmertzen und schertzen/ nuhn beide zusammen stets flammen mit lust/ Die allen recht-liebenden bleibet bewust. 3. Der Mahn sucht stets sein Sonnen-licht/ weil ihm sein glantz gebricht: und den kühlen Mahn die Sonne/ ihre wonne. Die Sonne giebt wonne/ giebt wärme den saaten/ der Mande befeuchtet sie/ daß sie gerahten: Sie wärmet die felder/ Er kühlet die wälder: so tuhn auch zwei Liebsten in liebe verstrükt/ mit seeligen/ lieblichen stunden beglükt.