Das zwantzigste Lied An das überweibliche wunder der irdischen geschöpfe/ die wohl-gebohrne Rosemund: gesetzt durch Mal(achias) Siebenhaaren. 1. Rosemund/ mein selbst-eigenes hertze/ leiden und schmertze/ laß dichs nicht irren/ wan ich mit reimen öf- fentlich schertze. Schertzen im hertzen/ äusserlich freundlich kan ich nicht leiden; Träue von aussen/ Falschheit von innen pfleg' ich zu meiden. 2. Lebe mein Leben/ lebe der hofnung/ daß ich nicht trüge/ daß ich nicht wanke/ wan ich mich schmüge/ knechtiglich büge. Lebe mein Leben! schäue dich nur nicht/ mache dich kühner: lebe beständig! dan so verbleib' ich immer dein Diener.