Das zweite Lied An die lieb-und freund-seelige/ schöne Adelmund/die liebliche Liebes-reitzende Liebes-meisterin. gesetzet durch Malachias Siebenhaaren. 1. Wie ist es? hat liebe mein leben besessen? wie? oder befindt sie sich leiblich in mier/ o liebliches Leben. Wem sol ichs zumessen/ daß meine gebeine so zittern für Ihr. Ich gehe verirret/ verwürret und trübe/ und stehe vertüffet in lieblicher liebe. 2. Die ächzenden lüfte/ die seufzenden winde/ die lächzende zunge/ der augen gewürr'/ das böben der glieder macht/ daß ich verschwinde/ daß ich mich in meinen gedanken verirr'. Ach! Schöne/ Sie schone der schwächlichen Seelen/ wan Sie das gebrächliche hertze wil kwelen. 3. Ihr übliches lieblen/ o liebliches leben/ der lieblenden äugelein frölicher plitz/ macht/ daß ich verzükket herümher mus schweben/ ja/ daß ich verlüre gedanken und witz. Das liebliche singen der zitternden zungen hat mier das hertze durchdrungen/ bezwungen. 4. Sie lieb' ich/ Sie lob' ich/ Ihr leb' ich zu liebe/ Sie ehr' ich/ Sie hör' ich/ Ihr kehr ich mich zu: Sie machet es/ daß ich im lieben mich übe/ daß ich verschertze die hertzliche ruh. Sie schreib' ich/ mich treib' ich/ Ihr bleib' ich ergeben; Sie denk' ich/ mich kränk' ich/ Ihr schenk' ich mein leben.