Das siebende Lied an die träulich-gesinnte schöne Ludwiche/ als Er von Ihr seinen abschied nehmen muste. gesetzet durch Mal(achias) Siebenhaaren. 1. Ludwiche/ weine nicht/ mein trautes bild/ schweig stille/ halt inne! dan dein wille ist ja der meine nicht/ und kan es auch nicht sein; dan Rosemund ist mein/ die nuhn zehn mahnde lang sich ohne mich befunden im reichen Niederland'/ am blanken Amstelflus/ bei Der ich wiederüm die freud' erneuren mus in mehr als tausend stunden. 2. O Schöne/ denke nicht/ daß ich zu euren sitten von meinen ab-geschritten. Nein/ nein/ ein Deutsches hertz ist nie so leichte nicht; wer pflicht und träue bricht/ ist euren Dienern zwar/ doch Deutschen nicht zu gleichen. Du sprichst selbst wider dich/ wan du die Deutschen preis'st/ und ihre fäste träu so sonnen-klahr erweis'st/ (ja willig bist zu weichen.) 3. Du lobest das/ was du von mier begehrst zu brechen/ die Deutsche träu zu schwächen. Ich ehre dich/ weil du so tugend-eifrig bist/ und was es sonsten ist/ o tugendhaftes Bild/ warüm ich dich kan loben; sonst hätt' ich nicht einmahl die feder angesetzt/ und mich mit wechselschrift so oft mit dier ergetzt/ ja dich so hoch erhoben. 4. Nuhn weil ich mus von Dier den bittern abschied nehmen/ so wirstdu dich bekwehmen/ und dich nicht also gar in trübnüs laßen ein; ei laß das weinen sein! Die alte Deutsche träu sol unverrükt bestehen. Dich küss' ich noch zuletzt nach deines landes brauch/ und bleibe Dier geneugt/ so lang' ein wind und hauch aus meinem munde gehen.