Das Fünffte Lied 1. O Spiegel der Tugend/ wie daß du mit schweigen Die lieblichen Stunden der Jugend verbringst/ Kann diese Musike dein Hertze nicht beugen/ Daß/ Schönste/ du selbsten zur Fröligkeit dringst? Laß schimmern die Blicke/ Komm/ schaue zurücke Die Sonne sucht dich: Dein langes verzihen/ Dein stetiges flühen/ Wie kan es die Nächte so dulden üm sich? 2. Die Sonne verfünstert sich selbsten und scheidet/ verlässet am Himmel die güldene Spur/ So ferne dein Leben ihr Angesicht meidet/ Du andere Sonne/ du schöne Figur. Kom unser Verlangen/ Laß blicken die Wangen/ Dein güldenes Licht; Laß hören dein singen Dein liebliches klingen/ Sonst werden die Tage vor trauren zu nicht.