Das sechs und zwantzigste Lied An eine Frantzösische Schöninne/ aus dem Frantzösischen. gesätzt durch Mal(achias) Siebenhaaren. 1. Schöninne/ derer strahlen die sonne dunkel macht/ wan sie sich pflegt zu mahlen mit ihrer morgen-pracht: ja wan sie tuht den letzten zug/ legt an und ab den abend-schmuk. 2. Für deiner augen blikke steht ihre zier verbleicht. Sie flüht für angst zu rükke/ wird schaam-roht und entweicht. Ihr aug' entäugt die deinen nicht: Ihr fehlt/ dier aber bleibt das licht. 3. Dan dieser Sonnen blikke/ das blitzel-aug in mier/ das meinem muht legt strükke/ hat größre macht und zier. Ihr sterblichen folgt meiner bahn/ und bähtet diese Schöhnheit an. 4. Ihr aber seid beschworen/ ihr schönen augen ihr/ die nuhr zum schein erkohren/ bestrahlt mich für und für: laßt niemahls euer licht vergehn/ und bleibt in einem scheine stehn.