Der schwarze Reiter Im Regengeprassel, im Windesrauschen/ Vorüber, vorüber/ Immer dem Einen nur muß ich lauschen: Vorüber! Wie düstere Pilger die Wolken ziehn Vorüber, vorüber. Wirbelnd des Waldbachs Wellen fliehn Vorüber. Aus kahlen Wipfeln hör ich es stöhnen: Vorüber, vorüber! Schaurig ein Echo im Herzen höhnen: Vorüber! Da hab ich gehastet, hoffend geharrt; Vorüber, vorüber! Fiebertraum hat mich gehetzt und genarrt; Vorüber! Wie Wasserwirbel mein Leben zerstieben; Vorüber, vorüber. Treu ist mir nur das Eine geblieben: Vorüber. Hei, meine Geschwister Regen und Wind! Vorüber, vorüber! Bin ja wie ihr des Irrwahns Kind/ Vorüber! Einen Reiter seh ich in Wolken traben; Bist du's, Vorüber? Den hagern Rappen umflattern Raben. Vorüber! Nun, dunkler Ritter? Willkommen, Tröster, Du herbes Vorüber! Mich dünkt, ich werde noch dein Erlöster, Vorüber. Wir stürmen ein Weilchen noch um die Wette, Vorüber, vorüber/ Und trotten zuletzt an ein friedlich Bette. Vorüber! Da wirst du die Morgenfanfare blasen, Mein Heiland, Vorüber: »Träumer, nun ist dein Reiten und Rasen Vorüber. Nur immer ins Weite langte dein Hasten: Vorüber, vorüber! So war dein Leben ein einzig Fasten/ Vorüber. Was du im Weiten nicht fandest, die Ruhe/ Vorüber, vorüber/ Hat Raum genug in der schwarzen Truhe. Vorüber!«