Südenland Horch, durch grüblerische Föhren Woget stöhnendes Verstören Herbstlich rauhes Nachtgebraus. Und die reckenhaften Eichen Toben, weil die Wipfel bleichen, Schaurig trostlos ihren Kummer aus. Droben, wo durch Wolkenhader Bläulich wallt des Mondes Duft, Rudert durch die barsche Luft Wilder Gänse Keilgeschwader. Ihrer Sehnsucht dunkel Raunen Lenkt empor mein stummes Staunen Und erweckt die kühlen Schauer Unvergessner Abschiedstrauer. Dein gedenk ich, armer Freund! Vom vertrauten Heim betrogen, Bist du fröstelnd fortgezogen Mit der Wildgans südenwärts. Draußen suchst du, grambegleitet, Was allein das eigne Herz, Wie der Baum sein Harz, bereitet. Fahret wohl! Ich bleibe hausen, Wo die Föhren mürrisch brausen Mit mir selbst allein; verschweige Meiner Sehnsucht Schrei und neige Zum Gebet mein Haupt: Wohlan, Sei nun stark, Einsiedel! Zeige, Was die eigne Kraft noch kann! Tiefste Andacht weihe dich, Und zur Öde, Zaubrer, sprich Jenes Wort, das Berggestein Spaltet: »Sesam, tue dich auf!«/ Dann hinein, getrost hinein! Hinter rauher Felsenwand Lächelt dir ein Südenland/ Dein ersehntes Friedenland.