Die Silberpappel Pappel, in deren Schattenrevier Still geborgen ich ländlich wohne, Breitgewipfelte Silberkrone, Endlich wieder daheim bei dir! Segne die schmachtende Stirne mir, Die in schwatzender Menge Gewühl Staubig ward und taumlig schwül/ Segne sie mit dem Kusse des Friedens! Holde Rast, wo gastlich die frischen Blätterschatten auf Gräsern sich kräuseln/ Wo in wogendes Wipfelsäuseln Hurtige Schwalben ihr jauchzendes Zischen, Ähren ihr sanftes Gelispel mischen/ Während die Sonne hinunterrollt Und verklärend mit Purpurgold Zärtlich die Wolke von Laub umkost ... Heimische Pappel, Freundin, mein Trost! Wenn in stummer heißer Nacht, Ganz verloren in Gram und Grimme, Meine Seele weint und wacht: Hebt erlösend vor dem Fenster Sich der treuen Pappel Stimme Und verscheucht die Gramgespenster. O du heimlich süßes Lauschen, Ruhevolles Wipfelrauschen! Dies Gewoge und Gewühle, Aufgeregt vom hauchenden Wetter! Dies Geplätscher derber Blätter/ Gleich dem Waldbach an der Mühle ... O du Labetrunk voll Kühle! Wenn aus Wolken Blitze lohen, Reckt sich die Pappel ob Garten und Haus Schirmend empor und spät hinaus Weithin über die nebelgrauen Wellenschlagenden Roggenauen, Wo die flammende Wolke regnet/ Wie ein Patriarch Seine schlafenden Völker segnet.