Heimweh nach der Ewigkeit Heilige Hochzeit O schwüler Traum von Lust und Minne! Ich wallte suchend durch das Land, Da hat die schöne Teufelinne Mit Schlangenblicken mich gebannt. Ein Irrwisch, hat sie mich verblendet Und hingeschleppt durch Nacht und Sumpf, Bis ich verzweifelt, halb verendet Zusammenbrach am Erlenstumpf. Ich fühl's, mein Leben ist verloren. Nur blinzelt noch das Augenlicht. Auf einmal blüht aus Wolkenfloren Der Sonne Rosenangesicht. Und meine Seele will gesunden; Vergessen ist der morsche Leib. So hab ich endlich dich gefunden, Ersehnte Braut, mein Sonnenweib! Der Gram entflieht; ein letztes Sorgen Umschleicht mich: daß ich wüst geträumt Und diesen hochzeitlichen Morgen Im Jugendwahne lang versäumt! Doch still! Ein Trost ist mir geblieben: Im Tod zu minnen, ward mein Loos! Ein Augenblick, erfüllt mit Lieben, Ist wie der Himmel tief und groß. Komm, Sonnenmund, du Hochzeitsbecher, Zum Abendmahle mir geweiht! Im Kusse sterbend saugt der Zecher Das Feuerblut der Ewigkeit. Laß trinken, trinken deinen Gatten/ Bis ihm die Seele feierstill, Ein Himmel ohne Wolkenschatten, Ein Sonntag, so nicht enden will.