28. Wissenheit ohne Bescheidenheit Wer nicht mit viel Bescheidenheit Verbirget viel Geschicklichkeit; Wer nicht zuweilen klüglich fehlt, Und vor die Missgunst Lieb' erwehlt; 1 Der wird dem Spieler gleich geschätzt, Der alles zieht, was man aufsetzt: Wer stets gewinnt, dem setzt man wenig auf im Spiel, Und der, der niemals nicht verliert, gewinnt nicht viel. Fußnoten 1 Wer nicht zuweilen klüglich fehlt, und vor die Missgunst Lieb' erwehlt. In der vorigen Ausgabe lahs man stat dieser, folgende Verse: Wer nicht zuweilen klüglich irrt, Und des Aufmerckers Aug verwirrt. Ob nun gleich dieselbe einen vollen und nachdencklichen Verstand hatten; so hat man dennoch dieselbe wegen der missfallenden Elision des Worts Auge verworffen; und sich folgends nicht verdriessen lassen nach des Horatius Lehre: Verba movere loco, quamvis invita recedant, Et versentur adhuc intra penetralia Vestae.