Anrede Ich atme Dich mit Sehnsucht, süßer Duft. Wo Du verschwebst, ging aller Frühling enden, Wo Du verhauchst, da weht von Schatten-Wänden Herbstlichen Atems die bereifte Luft. Ich schmecke Dich mit Andacht, edles Brot. Wo Du gebrichst, gebricht es aller Fülle, Wo Du ausgehst, da steigt aus ihrer Hülle Von Überfluß die ungemeßne Not. Ich fühle Dich mit Angst, geliebter Leib. Die Dich verlor, die Hand, wird irrer Schwere Tasten ringsum und tasten in die Leere Nach allen Dings unfaßbarem Verbleib. Ich höre Dich, o naher Stimme Sang. Wo Du verstummst, wird jeder Laut in Schweigen Hinsterben und vergeblich tief im Neigen Das Ohr sich mühn nach einem kleinen Klang. Ich sehe Dich mit Inbrunst, großes Licht, Geleucht der Weite, Glanz aus tausend Fernen. Wo Du verbleichst, kehrt unter blinden Sternen In Dunkel das verlöschende Gesicht.