An Herzogen Johan-Friderichen zu Wirtemberg Von euern götlichen vorfahren, als die durch ihrer manheit prob gefunden ein wehrhaftes lob in kriegs unsterblichen gefahren; Von ihrer weisheit, macht, verstand, damit den freinden sie genützet und wider manche feind das land oftmals in höchster not geschützet: Ja, von dem helden selbs allein von dessen ruhms beschreitem schein das land, ja das ganz erdreich zeuget, von dessen samen ihr gezeuget: Wolt ich ein solches lob beschreiben, daß ihres namens wahrer preis solt, o prinz, wie sie from und weis, auch euers namens preis verbleiben: Die tugend aber, welche euch kan liebreich und lobreicher machen, würd euch ab fremdem verdienst gleich schamrot zu werden verursachen. Darum ich euch vil mehr begehr, erkennend euer eigne ehr, ein eigen altar aufzurichten und aufzuopfern eigne früchten. Doch wolt ich sein der frucht gewehret, dan müh ohn frucht macht allen bang, die recht in seinem lobgesang auch Gallimachus selbs begehret: Mit tugend, spricht er, und mit hab thu mich, o Jupiter, begaben! ohn gut die tugend ist schabab, kein gut woh ich ohn tugend haben! Dan keines ohn das ander gut: darum gib beeder, daß mein mut sich stets der tugend mög ergeben und auch mit gütern frölich leben. Die helden hielten hoch vor jahren der dichter treflichen verstand und ihnen ließ ihr milde hand vil ehr und güter widerfahren: Die helden haben auch allzeit billich die poesi geliebet, ja, ihrer vil auch nach dem streit sich selbs darinnen gern geübet. Und warlich diese schöne kunst erlanget allenthalben gunst bei denen, die sich zu vermehren durch ihre tugend fleiß ankehren. Dan ein lob kan ja nicht misfallen, sondern ist süß, gut und recht kund, wan es ein würdig weiser mund thut mit getreuer zier erschallen: Und ohn ein solches lobgesang kan lang kein großer nam bestehen, dieweil der zeit und des tods zwang ihn kürzlich machen zu grund gehen. Daher ich keinen zweifel hab es werd auch meiner Musen gab, (o fürst, so löblich als volkommen!) in gnaden von euch aufgenommen.