An eine sich alt zu werden beklagende schönheit Nein! ihr seid noch nicht alt; so zart, so schön, so klar pfleg ist stets euer fleisch, farb und auch zu erfahren, daß ihr mir billig jung; frisch, hurtig, süß ist zwar der glatten jugend lieb und früling unsrer jahren. Daß unser sommer auch ganz liebreich sei, ist wahr; doch ist die hitz so groß, daß, sein gedrank zu sparen, ihm kaum kan möglich sein, daher er mat und bar durch der lieb starken brunst in tausenden gefahren. Wa nu, weil noch zu jung, fruchtlos des frülings zeit, der sommer vil zu heiß: ist weder zu verschweigen, noch zu erheben gnug des hebrsts lustreiche beut; Dan er ergetzet uns mit so liebreichen feigen, mit solcher wollustsfrucht, daß er ohn allen streit die andre übertreff, ihm gnug an zweien zeugen.