Die achte Fabel. Von einem Hecht. Ein hecht regiert ein lange zeit In einem waßer groß und weit; All fische ließen in da walten, Ward für ein herrn und könig ghalten. Des erhub sich derselbig hecht, Meint, het zu allen dingen recht, Understund sich über sein kraft, Zerlangen ein größer herrschaft, Zu werden aller fisch ein herr, Und zohe in das wilde mer, Daselbst wie in dem strom zu bieten. Er sahe einen großen walfisch wüten; Da der sein ankunft het vernommen, Und warumb er ins mer wer kommen, Sperrt gegen im auf seinen rachen. Der hecht tet sich von dannen machen Und wider in sein heimet fliehen, Ins mer dorft er nicht wider ziehen. Wer seine füß will weiter strecken, Denn er mit kleidern mag bedecken, Der muß gewarten großen frost Und an seinr kaufmanschaft verlust. Ovidius sagt: »Ein schifflin klein, Das in der Elb oder auf dem Rhein Kan spielend auf dem waßer schweben, Sol sich drumb nicht ins mer begeben.«