Psal. 72. Deus iudicium tuum Weissagung vom Reich Christi, vergeltung der sünd, vnd lob Gottes. 1. Zvr zeit des alten Testaments vnd Israelschen Regiments thet man herzlich begeren, Daß got seinn son auß Dauids stam wolt kommen lan so lobesam vnd sie der bitt geweren. Des ward auch fro köng Salomo, sein Reich thut hie beschreiben Durch Gottes geyst, ders singen heyst was Christus solt betreiben. 2. Got, gib dem könig dein gericht, dein grechtigkeyt laß fehlen nicht Christo, des königs Sone, Daß Er bring zur gerechtigkeit das volck so an den Sünden leit, der elenden verschone, Auff das auff erd verkündet werd der frid an allen enden, Dein grechtigkeyt werd außgebreyt, wann du dein wort wirst senden. 3. Damit das elend wolck auff erd durch jn bei recht erhalten werd vnd sei das heyl der armen, Welchen das gsetz die gwissen zwingt vnd durch die Sünd zur hellen dringt, der wil Er sich erbarmen. Die lesterer mit menschen leer die gwissen wölln zerreissen, Die sol Er fort mit seinem wort biß in die hell zerschmeissen. 4. Man wirt jn förchten hie auff erd, so lang der Mon vnd Sonne wert, von kind zu kindes kinden, Wie die tropffen falln in das graß vnd der regen das land macht naß, wirt man sein wort verkünden. Zu seiner zeit mit grosser freud wird sich der grecht erheben, Seinn friden groß on vnderloß wil Er der welt hie geben. 5. Sein herrschafft wirt sich heben an im Indschen land an dem Jordan biß an der welte ende, Der Erden kreyß gantz runds vmbher von einem biß zum andern Meer wirt Er sein heyl außsenden. Die wüsten hertz soln sich herwertz zu seiner gnaden schicken, Die jm warn gram soln sich alsam vor seinem angsicht bücken. 6. Die König in den Inseln fern soln all anbetten disen HERRN, jm schencken was sie haben, Vnd die auß reich Arabien werden auch frölich kommen hin, zu bringen jre gaben, Sol jederman jn betten an vnd jm die ehre geben, All beydes gleich, beyd arm vnd reich, soln seiner gnad geleben. 7. Er wirt erhörn des armen gschrey, erretten jn vnd machen frey vnd all seinn kummer wenden, Er wirt wol thun vnd gnedig sein, den Seelen helffen auß der pein der gringen vnd ellenden, Auß dem betrug und vngefug hilfft Er jn hie auff erden, Es wirt jr blut thewr, werdt vnd gut vor jm geachtet werden. 8. Vnendtlich wirt sein Königreich, im himel, erd hat er keyn gleich, dann Er wird ewig leben. All was die Christen sein vnd han nimpt Er gnediglich von jn an, wann sies im glauben geben. Stedts jmmerdar in aller fahr werden sie vor jm betten, Mit lob vnd preiß auff alle weiß mögen sie zu jm tretten. 9. Gleicher weiß, wie der Libanon steht mit bäumen gar grün vnd schon vnd von dem wind thut beben, So sol das Euangeli auch mit lehr vnd leben gehn im brauch als durch den geyst gegeben. Bei jung vnd alt gar manigfalt wirt Er sein gab außteylen, In aller welt sein wort erschallt, an gnad sols niemand feylen. 10. So lang die Sonn auff erden wert vnd sich das firmament vmbkert, wirt sein Nahm ewig bleiben, Auff das auch die nach diser zeit soln kommen in die welt so weit von jm singen vnd schreiben, Daß durch jn werd allhie auff erd gesegnet alle heyden, Daß sie sein ehr sort mehr vnd mehr in aller welt erbreyten. 11. Gelobt sei Gott in Israel, der HERR, genannt Emmanuel, der thut alleyn die wunder! Gelobt sei sein herrlicher nahm, sein Maiestet so lobesam in gmein vnd in besunder, Vnd werd bekandt in allem land die ehr seins heylgen namen. dem danckn wir all mit reichem schall vnd singen Amen, Amen.