Die zweiunddreißigste Fabel. Von einer Frauen und einer Hennen. Ein arme witwe het ein hun, War all ir vih, hielt vil davon, Mit ganzem fleiß dieselben hegt, Drumb daß all tag ein ei ir legt. Gedacht: du wilt sie noch baß speisen, So wird sie sich auch baß beweisen Und alle tag zwei eier brengen. Drumb tet sies stets mit gersten drengen. Ward feißt, daß sich kaum kunt bewegen, Und hört gar auf mit eier legen. Wenn einer lebt in vollem fraß, Der wird faul, treg, gleich wie ein as; Drumb ist die füll und überflut Schedlich, zu keiner tugent gut.