2. Der Feinde hatt' ich immer allzuviele; Oft seh' ich sie, gleich zaubrischen Figuren, Vorüberziehn im stillen Schattenspiele. Ich habe viel, und wurde viel beleidigt, Ich fühlte manchen Schmerz, und weckte manchen, Oft hab' ich andre, wen'ge mich vertheidigt. Von wen'gen Herzen bin ich selbst geschieden, Bekennen muß ich, daß die Lieben Theuern Mich meist zuerst geflohen und gemieden. Falsch war ich nie, so oft sie's auch mich hießen, Ich täuschte nur, weil ich mich selbst getäuschet, Beweinte sie, die mich enttäuscht verließen. Ein ewig Scheiden und ein ewig Lassen War so mein Leben, doch die alten Freunde Der Heimath sind's, die mich am meisten hassen. Kaum weiß ich selber, wie es so gekommen, Sie hätten Recht, fast sollte man es meinen, Sie sind die Bessern ja, sie sind die Frommen.