Schlachtgesang Griechen! hoher Väter Enkel! Zieht die Schwerdter, Laßt die Fahnen Wirbeln, flattern Durch die Lüfte! Rasch wie schwarze Wetterwolken Stürzt und stürmt durch Bäch' und Gründe! Donnernd wog' aus Tausend Kehlen Kriegsgesang durch Waldgeklüft und Berg und Eb'ne! Brüder! auf zur Bergeshöh' dort! Durch gekrümmte Pfad' und wilde Büsch' und wald'ge Felsenrücken! Droben hebt aus Baumgelaube Sich des falschen Gottes Tempel: Strebt auf grauen Pfeilern, Säulen, Unterm Grün im Abendpurpur Prächtig schimmernd, Die Moschee auf! Droben steht der Unterdrücker, Seinem Gotte Tausend Menschen- Opfer bringend: Flammt aus wilden Feuerschlünden, Allzerstörend, Flamm' und Kugel! Stürmt den Bergpfad, Brüder, auf mit Raschem Schritt und Kühnem Busen! Stürzt die stolzen Tempel nieder! Wie vom Blitzstrahl Eichenstämme Niederdröhnen; Fels und Boden Ausgerüttelt, Dem gewalt'gen Riesenfalle Wanken, zittern! Griechen! hoher Väter Enkel! Zieht die Schwerdter! Laßt die Fahnen Wirbeln, flattern Durch die Lüfte! Donnernd wog' aus Tausend Kehlen Kriegsgesang durch Waldgeklüft' und Berg und Eb'ne! Wir nah'n! wir nah'n! Durch Thal und Wald! Hinan! hinan! Die Stimme schallt! Wir machen Bahn Ohn' Aufenthalt! Wir stürmen an! Die Bergkluft hallt! Mit kühner Lust, Mit Riesenwuth, Mit starker Brust, Mit Löwenmuth! Das Schwerdt erklingt! Die Fahne fliegt, Der Grieche dringt Bergan und siegt! Erwacht, erwacht Zur alten Kraft, Stürzt er zur Schlacht! Und stürmend rafft Er fort und fort, Was widerstrebt, Von Ort zu Ort, Was ist und lebt! Der Busen schwillt Von Lust und Grimm: Er raset wild: Du büßest schlimm! Denn wir sind frey Vom Fesselband, Wir alle frey, Wie Meer und Land! Die Trommel ruft! Wir nah'n! wir nah'n! Durch Wald und Kluft, Hinan! hinan! Das Schwerdt erklirrt! Die Mündung blitzt! Die Kugel schwirrt! Das Blut entsprützt! Auf Brüder! drängt Und stürzt und brecht, Und reißt und mengt, Und haut und stecht! Auf! Mann an Mann, Und Roß an Roß, Den Hügel an! Werft das Geschoß! Die Tanne dröhnt, Die Fichte knarrt! Gespalten stehet Die Eich' und starrt! Der Tempel fällt, Und Stein an Stein, Vom Feu'r erhellt, Stürzt donnernd ein! Es flammt! es blast! Es lodert und rast! Und furchtbar im wirbelnden, qualmenden Dampf Verschwimmt und verschwindet der tosende Kampf!