29. Heureigen 1785. Wenn kühl der Morgen atmet, gehn Wir schon auf grüner Au, Mit rotbeglänzter Sens', und mähn Die Wies' im blanken Tau. Wir Mäher, dalderaldei! Wir mähen Blumen und Heu! Juchhei! Die Lerche singt aus blauer Luft, Die Grasemück' im Klee, Und dumpf dazu als Brummbaß ruft Rohrdommel fern am See. Wir Mäher, dalderaldei! Wir mähn in Schwade das Heu! Juchhei! Und scheint die liebe Sonne warm, Dann kommt der Mägdlein Schar, Den Rock geschürzt, mit bloßem Arm, Strohhüt' auf glattem Haar. Die Mägdlein, dalderaldei! Sie harken Blumen und Heu! Juchhei! Der Bursch, umweht vom Duft des Heus, Winkt oft den Mägdlein zu, Und streicht die Sens', und wischt den Schweiß, Und seufzt: Ach, harktest du! Die Mägdlein, dalderaldei! Sie häufen Schober von Heu! Juchhei! Ist weit hinab die Wiese kahl, Dann lagern wir uns frisch In bunter Reih zum frohen Mahl, Am blüh'nden Dorngebüsch. Die Mägdlein, dalderaldei! Ruhn gern selbander im Heu! Juchhei! Bepackt wird dann der Wagen ganz, Daß Achs' und Leiter knackt; Die schönste Dirn' im Blumenkranz Wird oben drauf gepackt. Hell kreischt sie, dalderaldei! Gewiegt von duftendem Heu! Juchhei! Zur Bodenluk' hereingebracht Wird dann die Last des Heus, Und brav geschäkert und gelacht; Denn Schäkern spornt den Fleiß. Am Giebel, dalderaldei! Stehn wir, und rasseln im Heu! Juchhei! Zuletzt beim Schmaus' und Reigen tönt Schalmein- und Fiedelklang: Da tanzt man, daß der Boden dröhnt Den ganzen Abend lang; Und schläft dann, dalderaldei! Wir Bursche schlafen im Heu! Juchhei!