45. Rundgesang beim Bischof 25. Juli 1792. Herr Wirt, die Gläser voll geschenket, Als tugendsamer Wirt! Es weidet nicht allein, es tränket Die Herd' ein guter Hirt, Bald stockt die Red' im dürren Halse, Von Braten, Fisch und Heringssalse, Wo nicht gefeuchtet wird. Heil, Heil! da verkläret das Mahl Mit purpurnem Strahl Der Ambrosia Bruder Episkopal! In aufgestülpter Kumme dunkelt Die laue Purpurflut; Die Kelle winkt, und ringsher funkelt In Gläsern trübe Glut. Holdlächelnd herrscht an ihrer Quelle Die Wirtin mit erhobner Kelle, Und spendet Kraft und Mut. Heil, Heil! wie verkläret das Mahl Mit purpurnem Strahl Der Ambrosia Bruder Episkopal! Die Götter sahn aus lichter Höhe Die Erdensöhn' erschlafft, Und sannen mitleidsvoll dem Wehe Zum Labsal neuen Saft. Geh hin, mein Sohn, rief Zeus Alciden, Und nimm vom Hain der Hesperiden Des goldnen Apfels Kraft. Heil, Heil! da verklärte das Mahl Mit purpurnem Strahl Der Ambrosia Bruder Episkopal! Zum Atlas ging der Menschen Heiland, Vom Geist des Vaters voll, Wo nah' im Ocean ein Eiland Den Göttern Nahrung quoll; Und sah an hellbelaubten Ästen, Wie, sanft gewiegt von lauen Westen, Das Gold der Äpfel schwoll. Heil, Heil! da verklärte das Mahl Mit purpurnem Strahl Der Ambrosia Bruder Episkopal! Er schlug den blaugeschuppten Wächter, Der graß den Baum umwand; Und singend reichten Hespers Töchter Die Goldfrucht seiner Hand, Die trug er heim zu Bacchus Feier, Der Bändiger der Ungeheuer, Und stärkte Griechenland. Heil, Heil! da verklärte das Mahl Mit purpurnem Strahl Der Ambrosia Bruder Episkopal! Lyäus nahm die Frucht, und zwängte Den Saft in Pramnerwein; Die schönste der Mänaden mengte Hymettus' Honig ein. Und wer ihn trank, ward hohes Mutes, Und rang, durch Schönes nur und Gutes Die Menschen zu erfreun. Heil, Heil! wie verklärte das Mahl Mit purpurnem Strahl Der Ambrosia Bruder Episkopal! Wie frischem Morgentau entsproßte Ein edleres Geschlecht, Und strebte, stark vom Göttermoste, Für Wahrheit und für Recht. Bald huben sich Timoleone; Vom Arm der Brutus und Katone Ward Herrschertrotz gerächt. Heil, Heil! wie verklärte das Mahl Mit purpurnem Strahl Der Ambrosia Bruder Episkopal! Auch wir, der Obhut Söhne, feiern Der Obhut Weihetrank, Und schwören Haß den Ungeheuern, An Leib und Seele frank! In seiner Räuberhöhl' erblasse Der Heuchler und der stolze Sasse Dem heiligen Gesang! Heil, Heil! wie verkläret das Mahl Mit purpurnem Strahl Der Ambrosia Bruder Episkopal!