39. Mailied 1789. O der schöne Maienmond! Wann in Thal und Höhen Blütenbäume wehen, Und im Nest der Vogel wohnt! O der schöne Maienmond! Herrlich schöner Maienmond! O wie prangt die schöne Welt! Bräunlich sproßt die Eiche An umgrüntem Teiche, Graulich wogt das Roggenfeld! O wie prangt die schöne Welt! Herrlich prangt die schöne Welt! O wie frisch die Morgenluft! Blumen, Laub und Kräuter, Blank von Tau und heiter, Trinken Sonn', und atmen Duft! O wie frisch die Morgenluft! Herrlich frisch die Morgenluft! O wie jauchzt der Freude Klang! Lamm und Kalb im Grünen, Nachtigall und Bienen, Flötenton und Reihngesang! O wie jauchzt der Freude Klang! Herrlich jauchzt der Freude Klang! O wie labt's, im Traum zu ruhn! Wo durch Kies und Erlen Leise Wellen perlen, Und die Fischchen fröhlich thun! O wie labt's, im Traum zu ruhn! Herrlich labt's, im Traum zu ruhn! O wie lacht des Mädchens Blick! Voll von Milch den Eimer, Singt sie wach den Träumer, Wird geküßt, und strebt zurück! O wie lacht des Mädchens Blick! Herrlich lacht des Mädchens Blick! O der holde Mädchentrug! Feuerrot die Wange, Zupft sie lange, lange Am verschobnen Busentuch! O der holde Mädchentrug! Herrlich holder Mädchentrug!