[Vernehmt des Liedes güt'ge Trauer] Vernehmt des Liedes güt'ge Trauer, Das weint, um euch ins Herz zu dringen, Wie sacht-verschwiegen tönt sein Singen, Auf Moos ein zarter Wasserschauer. Der Sang war teuer eurem Herzen, Der jetzt verschleiert klingt und trübe, Der Witwe gleich, die ihre Liebe Beweint, erhaben in den Schmerzen. Bald birgt sie in der Schleier Dunkel, Die in dem Hauch des Herbstwinds wehen, Bald lässt den Staunenden sie sehen Der Wahrheit sternengleich Gefunkel. Das liebe Wort, das wir vernommen, Sagt uns, dass Güte unser Leben, Dass Hass und bitt'rer Neid entschweben Und enden, wann der Tod gekommen. Sie singt vom Ruhm, der uns beschieden, Wenn wir wie Kinder wunschlos wohnen, Von goldner Hochzeit, von den Kronen Des Glücks und kampflos sel'gem Frieden. Nehmt auf den Brautgesang, den schlichten, Der stillen Stimme flehend Singen, Nichts Süss'res mag ein Herz vollbringen, Als trübe Herzen aufzurichten. Die Seele, ob ihr Gram erblühte, Ob dunkle Leiden sie umnachten, Wie klar und freundlich ist ihr Trachten! ... O hört des weisen Liedes Güte!