Der May Der holde May hat endlich obgesiegt, Und Boreas muß lauem Weste weichen: Der laue West lockt Floren, wo er fliegt, Ihm brünstig lächelnd nachzuschleichen. Laß uns den Wald, wo itzt manch spielend Reh Durch Büsche rauscht; laß uns die grünen Buchen Und Feld und Bach und den bethauten Klee, O Freund! auch wiederum besuchen. Umwölkt annoch der Unmuth unsern Blick, Da überall Natur und Erde lachen? Sey auch vergnügt und laß das wilde Glück Die Zeiten mehr als eisern machen! Es zieh uns aus, was wir von ihm geborgt, Und werf allein dem ihm verkauften Schwarme Die Güter zu, um die ich nie gesorgt! Nackt flieh ich in der Weisheit Arme. Es bleibt mir doch der stets zufriedne Sinn Und Muths genug, mein Glück in mir zu suchen, Und edler Stolz, auch wann ich niedrig bin, Unedle Tücke zu verfluchen. Es bleibt mir auch, vom Zufall unentwandt, Das Saitenspiel der griechischen Camöne, Das, trotz dem Glück, ich mit gedungner Hand Zu feigem Schmeicheln nicht verwöhne.