Der Tobacksraucher Soll ich stets die trunknen Reben, Soll ich nur den Gott erheben, Der aus holden Augen blitzt? Werd ich nie zu deinem Preise, Pflanze, meine Lust! erhitzt, Unterdeß der Thor und Weise Beym verblasnen Rauche sitzt? O wie viele güldne Stunden Sind mir unbereut verschwunden, Bey geliebter Blätter Glut! Da empört mein rascher Wille Sich für kein verderblich Gut: Ich genieße süsser Stille; Meine ganze Seele ruht. Weg mit lärmendem Gepränge! Wo ich mich durch Narren dränge, Gähn' ich bey dem besten Wein. Lächle, Venus! unter Thränen; Sey die Mutter süsser Pein! Aber zeuch mit deinen Schwänen, Zeuch bey mir nicht sieghaft ein. Ich beneide keine Krone, Wann aus weißgebranntem Thone Manch balsamisch Wölkchen dringt; Und in meiner Muse Händen Ihrer Leyer Scherz erklingt; Oder höhern Gegenständen Sich mein Geist entgegen schwingt. Die geflügelten Gedanken Fliehn des Wahnes enge Schranken: Nur der Weise scheint mir groß. Nur des Glückes falsches Lachen Und sein oft entweihter Schoos, Reichthum, Hoheit, (schlechte Sachen!) Sind betrogner Thorheit Loos. Flieht, Entwürfe grössern Glückes, Die der Odem des Geschickes, Wie den Sommer-Staub, verweht! Flieht im aufgewölkten Rauche, Der, wie ihr, sich stolz erhöht, Und, wie ihr, bey schwachem Hauche Schnell erscheinet, schnell vergeht! Rauch ist alles, was wir schätzen: Unser theuerstes Ergetzen, Unser Leben selbst ist Rauch. Weht nicht über frische Leichen Jedes Morgens kühler Hauch? Viele werden heut erbleichen; Und vielleicht ich selber auch. Alles muß verlassen werden! Nackend gehn wir von der Erden In die öde Dunkelheit. Was wir guts verrichtet hatten, Folgt uns in die Ewigkeit, Wann das blasse Reich der Schatten Allen fremden Glanz zerstreut.