Der verlohrne Amor Amor hat sich jüngst verlohren; Und nun will, die ihn gebohren, Ihren Flüchtling wieder küssen; Und man hat ihn suchen müssen. In dem Schatten dunkler Linden, Wo wir Dichter Amorn finden; Unter froher Dichter Myrthen, In den Städten, bey den Hirten, Kann man nichts von ihm erfragen. Mädchen! wollt ihr mirs nicht sagen? Denn ihr hegt den Gott der Sorgen: Hat er sich bey euch verborgen? In den Rosen eurer Wangen, Die mit frischer Jugend prangen? Oder auf den Liljenhügeln, Wo der Gott mit leisen Flügeln Sich schon öfters hingestohlen? Darf ich suchen und ihn hohlen?