An Chloen O Chloe! Höre du! Der neuen Laute zu, Die jüngst, bey stiller Nacht, Mir Cypripor gebracht. Nimm diese, war sein Wort, Statt jener Stolzen dort. Die buhlt so lange schon Um Pindars hohen Ton: Doch da sie Siegern fröhnt, Wird sie und du verhöhnt. Thu, wie der Tejer Greis, Der keines Helden Preis In seine Leyer sang, Die nur von Liebe klang. Er sang voll Weins und Lust Und an der Mädchen Brust. Da sang er erst ein Lied, Das noch die Herzen zieht: Das machten ihm alsdenn Ich und die Grazien. Auf! trit in seine Spur; Da trit man Rosen nur: Und singe nur berauscht Und wo man Küsse tauscht. Lyäen kennst du schon, Doch nicht Cytherens Sohn. Den mache dir anitzt Ein Blick, der feurig blitzt; Und meine schnelle Hand Durch diesen Pfeil bekannt. Kaum sprach der Bube so, So schoß er und entfloh; So fühlte schon mein Herz Noch ungefühlten Schmerz; So sah ich, voll Begier, O Chloe! nur nach dir. Nun siege, wer da will! Mein neues Saitenspiel Soll nur dem frohen Wein Und Chloen heilig seyn.