Drei Fräulein 1. Drei Fräulein sahn vom Schlosse Hinab ins tiefe Tal. Ihr Vater kam zu Rosse, Er trug ein Kleid von Stahl. »Willkomm, Herr Vater, gottwillkomm! Was bringst du deinen Kindern? Wir waren alle fromm.« »Mein Kind im gelben Kleide! Heut hab ich dein gedacht. Der Schmuck ist deine Freude, Dein Liebstes ist die Pracht. Von rotem Gold die Kette hier Nahm ich dem stolzen Ritter, Gab ihm den Tod dafür.« Das Fräulein schnell die Kette Um ihren Nacken band. Sie ging hinab zur Stätte, Da sie den Toten fand. »Du liegst am Wege wie ein Dieb Und bist ein edler Ritter, Und bist mein feines Lieb.« Sie trug ihn auf den Armen Zum Gotteshaus hinab; Sie legt' ihn mit Erbarmen In seiner Väter Grab. Die Kett, die ihr am Halse schien, Die zog sie fest zusammen Und sank zum Lieb dahin.