Wetterhäuschen Mal gehts uns gut. Dann brüllt der Chor der Rache. Die Weltenunterjocher werden wild. Der Bizeps steigt. Der Kluge ist der Schwache. Nur Macht ist Recht, die Mannessehne schwillt – Mal gehts uns gut. Mal klappts nicht so. Sieh da: die Idealen zitieren Luther, Goethe und von Kleist. Ein Krämervolk nur pocht auf seine Zahlen, und man besinnt sich plötzlich auf den Geist – Mal klappts nicht so. Und jenachdem der Stand schlecht oder bene, drehn sich aus ihrem kleinen Haus von Holz Mars aus Papiermaché, Pallas Athene, ein jedes unumschränkt und stolz – Ganz jenachdem. Sieh ohne Ehrfurcht auf die bunte Puppe; sie ist beweglich, drum erkenn daraus: Wer vorne steht, ist ja wohl gänzlich schnuppe – der Himmel machts . . . und nicht das Wetterhaus! · Theobald Tiger Die Schaubühne, 28.12.1916, Nr. 52, S. 612, wieder in: Fromme Gesänge.