Revue Die Weiblichkeit laß ich vorüberrauschen, Hilfsdienstmutwillige, Mädchen aus dem Land – dem Schlagen eines Herzens will ich lauschen – gib mir die Hand! Ja, aber wer? In diesen Menschenwogen schwimmt Tinchen, klein und blond, hin und zurück; zwei linke Beine, zart und sanft gebogen – ist das das Glück? Wie ists mit der? Gott Eros schwingt die Fackel, die Stangen des Korsettes krachen leis, die kurzen Finger ziehn an einem Dackel – ein Traum in Weiß, Und du? in schwärzlich finstrer Reife, die Schatten dunkler Stunden im Gesicht? Es gibt noch Menschen, die besitzen Seife – du hamsterst nicht. Ich denk an die gnädige Frau. In Terzen pfeif ich vergnügt: Mimi! von diesen Kindern keins. Mein Wappenspruch, du Wort nach meinem Herzen: Jeder seins! · Theobald Tiger Die Weltbühne, 25.07.1918, Nr. 30, S. 85, wieder in: Fromme Gesänge.