Lebensmittel! Lebensmittel! Wenn nun die Ladung Korn und Fett den Anfang macht zu besserm Leben, wenn Deutschland erst zu essen hätt –: mein Gott, was wird das alles geben! Zum Beispiel, der, der Schinken schiebt, wird tiefbekümmert ausverkaufen – man wird, weil es Vergeltung gibt, sich nicht um seine Schinken raufen. Und Tante Malchens Eierschrank? Und Onkel Maxens Butterkammer? Wie ziehn sie die Gesichter lang! In allen Häusern – welch ein Jammer! Im Kurse fällt die Schlächterfrau, das Butterfräulein gilt nur wenig, der Kaufmann spricht nicht mehr so rauh – Halli! hallo! voll Freuden dehn ich befreit die Knochen. Dämmert es? Dies Dasein war seit langen Jahren in Wahrheit ein belämmertes – Ach, wie wir einst so glücklich waren! Kommt wirklich Brot und Speck herein? Ich tanze einen frohen Ländler. Die große Zeit wird wieder klein, die große Zeit der Grünkramhändler. · Theobald Tiger Ulk, 28.03.1919, Nr. 13.