Kritik Da oben spielen sie ein schweres Drama mit Weltanschauung, Kampf von Herz und Pflicht: Susannen attackiert ein ganz infama Patron und läßt sie nicht. Ich sitze im Parkett und zück den Faber und schreibe auf, ob alles richtig sei; Exposition, geschürzter Knoten – aber ich denk mir nichts dabei. Mein Herz weilt fromm bei jenem lieben Kinde, das lächelnd eine Kindermagd agiert: ich streichle ihr im Geiste sehr gelinde, was sie so lieblich ziert, Nun sieh mal einer diese süßen Pfoten, dies Seidenhaar mit einem Häubchen drauf – es gibt da sicher manch geschürzten Knoten: ich löst ihn gerne auf. Wer sagte da, daß ich nicht sachlich bliebe? (Nu sieh mal einer dieses schlanke Bein!) Begeisterung, Freude am Beruf und ›Liebe‹ –: So soll es sein! · Ignaz Die Schaubühne, 05.06.1913, Nr. 22, S. 617, wieder in: Fromme Gesänge.