Die Arena Wundervolles Prachtgebäu, Das in herrlicher Vollendung, Edlen Ebenmaßes, leichter Schönheit Groß und würdig den Zeitläuften trotzt. Als wärst du ewig, So fest, gediegen, dir selbst genug. Wie die Harmonie des Werkes Mich erhebt und froh befriedigt, Muß ich still doch in Verwundrung Jene alte Zeit bedenken, Da es Sitte und Bedürfniß war, Wilde Thiere, Gladiatoren, Sich im wilden Kampf zerfleischen Und ihr Blut vermischt zu sehn, In so edlem Gefäße fließen. Und wir! Sind bei uns nicht auch die Bühnen Schon von Fürst und Staat geschützt, Aufgethürmt und kostbar reich? Zwar nur Schatten dieser Pracht, Aber wie viel Leinwand, reich bemalt, Seidenzeug und Gold und Flitter, – Um die Armuth Unsers Lebens Abgespiegelt dort zu sehn. Ist der Römer uns zu grausam, Sind wir ihm gewiß zu kindisch, Wenn er Blut in Freuden fließen sah, Rinnt uns schwächlich Thrän' auf Thräne, Ueber wenig, über gar nichts, Und wir nennen uns gebildet.