Villa Borghese Welche Lieblichkeit, Zier und Pracht, Kunst und Natur! So seh ich denn endlich, Was ich als Knabe schon träumte, Als Jüngling ersehnte, Und nun – Nur der Wehmuth hingegeben, Aengstet mich die freundliche Umschattung. Endlich ist mein Traum erfüllt, Und neidische Götter Senden mich her, den Verstörten, Dem der Sinn mangelt sein Glück zu genießen. Wie schaun mich ernst Lorbeer und Myrthe an, Wie schütteln die fernen Pinien Sanft säuselnde Häupter: Also kommst du zu uns, Ist dies dein Versprechen? Statt des lebenfrohen Jünglings, Sehn wir den Kranken, Leidenden hier, Dem der reine blaue Himmel, Die Baumeskronen, Der Duft der Myrthen, Nur Wehmuth hauchen? Fallet nieder, ihr schmerzenden Fesseln, Die ihr jede Lebensregung hemmt! Laßt mich frei! Daß ich die alten Freunde, Alle die Wundergestalten, Jauchzend umarme. Doch der Gefangene Hat nur Thränen, Die Dämmrung verhüllt sie. Zurück zur dunkeln Stadt Trägt mich der Wagen, Und ruhend im Sessel, Können kaum Gespräche, Leichte Blätter Den Lebensmüden Erheitern und laben.