3. Der Herzog sank darnieder Im wilden dunklen Hain, Da nahm Held Eckart bieder Ihn auf die Schultern sein. Er sprach: gar viel Beschwerden Mach' ich dir, guter Mann; Der sagte: auf der Erden Muß man gar viel bestahn. Doch sollst du, sprach Burgund, Dich freun, bei meinem Worte, Komm ich nur erst gesund Zu Haus und sichern Orte. Der Held fühlt Thränen heiß Auf seinen alten Wangen, Er sprach: auf keine Weis' Trag' ich nach Lohn Verlangen. Es mehren sich die Plagen, Sprach der Burgund in Noth; Wohin willst du mich tragen? Du bist wohl gar der Tod? – Tod bin ich nicht genannt, Sprach Eckart noch im Weinen, Du stehst in Gottes Hand, Sein Licht mag dich bescheinen. Ach, wohl ist mir bewußt, Sprach jener drauf in Reue, Daß sündvoll meine Brust, Drum zittr' ich, daß er dräue. Ich hab' dem treusten Freunde Die Kinder umgebracht, Drum steht er mir zum Feinde In dieser finstern Nacht. Er war mir recht ergeben, Als wie der treuste Knecht, Und war im ganzen Leben Mir niemals ungerecht. Die Kindlein ließ ich tödten, Das kann er nie verzeihn, Ich fürcht', in diesen Nöthen Treff' ich ihn hier im Hain: Das sagt mir mein Gewissen Mein Herze innerlich, Die Kind hab ich zerrissen, Dafür zerreißt er mich. Der Eckart sprach: empfinden Muß ich so schwere Last, Weil du nicht rein von Sünden Und schwer gefrevelt hast, Daß du den Mann wirst schauen Ist auch gewißlich wahr, Doch magst du mir vertrauen So krümmt er dir kein Haar.