Stiergefecht Hüthe sich jeder der Fremden, Freitags dem Pappelthor, Den Plätzen ohne Vorsicht zu nahn, Denn wilder Stiere Heerden, Treibt ein unbändig Volk Auf eilenden Rossen, Mit langen Stäben bewaffnet, Rasch durch die Stadt; Nachschleppen die langen Seile, Um die Thiere zu halten Und die Sträubenden zu lenken In die Thore des Hauses, Wo sie als Opfer fallen. Oft stürzt die aufgehäufte Frucht Sammt der alten Wächterin Vor den Ungebändigten zusammen, Und die Jugend lacht In Furcht und Schadenfreude. An meinem Stabe hinkend, Schlich ich neugeschmückt Durch die sonnbeglänzten Gassen, Dem vornehmen Freunde meinen Gruß zu sagen. Hinter mir Getümmel, – Geschrei, und irres Laufen, – An vielen Seilen Wird ein Stier in die Straße gelenkt, Bald gerissen und gehemmt, Bald in scheinbarer Freiheit, Führt ihn das Schicksal Seiner Bestimmung entgegen. Schnell gewinn' ich ein Thor, Mich hinter die Pfosten zu bergen, Doch weh! – o Schrecken, Die Freistatt, die ich wählte, Ist des Geängsteten Opferstelle, Frei sich wähnend, Stürzt er herein, Kaum bleibt mir der Augenblick Die Treppe hinauf zu flüchten. Nach Hause kehr' ich ermüdet, Den Besuch vergessend.