Der Egoist Willkommen, grössester Gedanke, Der hoch zum Gotte mich erhebt! Es öffnet sich die düstre Schranke, Vom Tod genes't der matte Kranke Und sieht, da er zum erstenmale lebt, Was das Gewebe seines Schicksals webt. Die Wesen sind, weil wir sie dachten, In trüber Ferne liegt die Welt, Es fällt in ihre dunkeln Schachten Ein Schimmer, den wir mit uns brachten: Warum sie nicht in wilde Trümmer fällt? Wir sind das Schicksal, das sie aufrecht hält! Ich komme mir nur selbst entgegen In einer leeren Wüsteney, Ich lasse Welten sich bewegen, Die Element' in Ordnung legen, Der Wechsel kommt auf meinen Ruf herbei Und wandelt stets die alten Dinge neu. Den bangen Ketten froh entronnen Geh ich nun kühn durch's Leben hin, Den harten Pflichten abgewonnen Von feigen Thoren nur ersonnen. Die Tugend ist nur, weil ich selber bin, Ein Widerschein in meinem innern Sinn. Was kümmern mich Gestalten, deren matten Lichtglanz ich selbst hervorgebracht? Mag Tugend sich und Laster gatten! Sie sind nur Dunst und Nebelschatten! Das Licht aus mir fällt in die finstre Nacht, Die Tugend ist nur, weil ich sie gedacht.