Musik Innewohnend in zarten Saiten Sind die eignen Geistertöne; Wer bannte sie hienein? Rühr uns mit verwandtem Geiste Körperlich uns Körper an, So heben sich die bunten Schwingen, So steigt der freundliche Geist heraus Und schaut dich mit den klaren Augen an, Grüßt mit lieblicher Gebehrde, Giebt sich dir zu eigen, Spielt heilig vor dir hin, Und sinkt dein Freund in den Abgrund des Wohllauts zurück. Magst du ihn wieder rufen, Er kommt dem bekannten Rufe wieder, Klag' ihm was dich bangt, Sag' ihm wonach dich verlangt, Er faßt, er kennt dein Herz, dein Sehnen, Er schwingt mit Flügeln sich auf Zu Landen, die du nicht siehst, Und bringt mit kindlicher Freude Die glänzenden Gaben, Die niegesehenen Wunder Dem Freunde heimisch in's Herz. Unser Geist ist himmelblau, Führt dich in die blaue Ferne, Zarte Klänge locken dich Im Gemisch von andern Tönen. Lieblich sprechen wir hinein, Wenn die andern munter singen; Deuten blaue Berge, Wolken, Lieben Himmel sänftlich an, Wie der letzte leise Grund Hinter grünen frischen Bäumen. Ungewiß schreit' ich voran, Seele willst du mit mir gehn, Auf, betritt die dunkle Bahn, Wundervolles Land zu sehn: Licht zieht freundlich uns voran Und es folgt auf grünen Matten Hinter uns der braune Schatten. Die Erde wird freier, der Himmel wird höher, Laßt muthig den Blick sich erheben! Wie liegt die Noth, die Sorge, Weit hinter den flammenden Tönen! Funkelnde Lichter, Durchschimmernde Farben Ziehn in Regenbogen, Wie wiederglänzende springende Brunnen, Empor in die scherzenden Wellen der Luft. Es zucken die rothen Scheine, Und spielen hinauf und sinken hinab: Was willst du vom lieblichen Scherz?