Lucca Ein Kirchenfest versammelt vor das Thor Zum regen Gedränge die Bewohner der Stadt, Da glänzt Atlas- und Seidenkleid Im Abendschimmer auf dem grünen Rasen. Frohes Getümmel und Kinderjauchzen, Und Jünglinge wandeln und suchen den Blick Der schöneren Augen. Ha! diese edle Gestalt in grüner Seide, Wandelnd an der Seite des entzückten Bräutigams, Ueberglänzt sie alle an Frische, Schönheit und Augenglanz, Wie sie im leichten Gespräch die vollen Lippen Holdselig lächelnd öffnet, Sprühen blitzend durch das Corallenroth die Lichter der Perlenzähnchen, Und alles an ihr, Geberde, Gang und Stimme Erklingt wie Musik und nimmt mein Herz gefangen, Daß ich den Bräutigam beneidend fast ihn hasse. Da nimmt die Himmlische aus ihrem Körbchen, Große lombardische Nüsse, Und beißt sie laut krachend hinter rother Lippengluth Mit den Perlenzähnchen auf. O Bräutigam! ärmster der Menschen! So rief ich entfliehend. – Wohl hört man von Sirenen, Vampyren, Empusen, Und anderm tollen Zaubergespuk, Das dämonisch sich der Männerherzen In täuschender Gestalt bemächtigt; Und ich war (furchtbar!) nahe der grausen Gefahr Bethört zu lieben eine Nußknackerin!